Frau repariert ein E-Bike
E-Bike selbst reparieren - eine gute Idee? (Bild: Dragana Gordic - stock.adobe.com )

E-Bike reparieren oder reparieren lassen?

E-Bike reparieren: komplette Eigenreparatur, Teilreparatur oder doch lieber eine Fachwerkstatt? Alles zu Grenzen, Kosten und Rechtsfragen

  • 5 Min.
  • 11/10/2022 - 12:27
  • Hanna von linexo
  • Auf einen Blick

Jedes E-Bike ist einem natürlichen Verschleiß unterworfen. Dieser Verschleiß führt zu Defekten, von platten Reifen oder schwachen Bremsen bis hin zu Schäden an Akku, Motor oder Controller. Im Schadenfall ist eine unter Umständen kostspielige Instandsetzung unumgänglich – und das macht Reparatur in Eigenregie durchaus attraktiv. Dank des immer größer werdenden Angebots an offenen Werkstätten und zielführenden Internet-Tutorials ist Do-it-yourself mittlerweile eine echte Option – aber gilt das auch für Defekte am E-Bike? Setzen viele E-Bike-Nutzer ihr gutes Stück selbst wieder instand? Bei welchen Reparaturen ist Vorsicht geboten, und gefährdest du mit einer E-Bike-Eigenreparatur eventuell Garantie, Gewährleistung und Versicherungsschutz? Wie lange hält ein E-Bike-Akku, kann man ihn überhaupt reparieren und was kostet ein Ersatz? Antworten auf diese Fragen erhältst du in folgendem Beitrag – außerdem verraten wir dir, wie du Schäden bestmöglich vorbeugen kannst!

E-Bike reparieren: Teilreparatur in Eigenregie bevorzugt

Der generelle Trend, selbst Hand anzulegen, setzt sich fort. Laut der repräsentativen E-Bike-Reparaturstudie von WERTGARANTIE behebt fast die Hälfte der befragten E-Bike-Nutzer Schäden so weit wie möglich selbst. Allerdings hat die Bereitschaft zur Komplettreparatur deutlich abgenommen: Lediglich 17 Prozent setzen das E-Bike komplett selbst instand. Professionelle Unterstützung hingegen wird häufiger in Anspruch genommen – über 37 Prozent der Befragten wenden sich bei Defekten an eine Fahrradwerkstatt.

Dass weniger Nutzer ihr E-Bike komplett selbst reparieren, mag damit zusammenhängen, dass viele E-Bike Komponenten wie der Akku zunehmend fest integriert sind. Das macht sie schwerer zugänglich und erfordert gegebenenfalls zusätzliches Spezialwerkzeug. Ein weiterer Grund könnte durchaus die Tatsache sein, dass eine unsachgemäße E-Bike-Eigenreparatur die Verkehrssicherheit gefährden und sich negativ auf Gewährleistung und Versicherungsschutz auswirken kann.

Ist E-Bike Reparatur nur etwas für Profis?

Ob du im Schadenfall selber die Ärmel hochkrempeln solltest, hängt vor allen Dingen von der Art des Schadens ab. Handelt es sich um einen klassischen mechanischen Defekt, wie etwa einen Plattfuß oder eine gerissene Fahrradkette, spricht nichts dagegen, zur Tat zu schreiten. Sind hingegen die Bremsen betroffen, wird es schon deutlich kniffliger: Ein E-Bike ist aufgrund der hohen benötigten Bremskraft mit Scheibenbremsen ausgestattet, für deren Instandsetzung ein nicht unerhebliches technisches Verständnis erforderlich ist.

Wichtig:

Aufgrund seiner Spezialkomponenten bringt ein E-Bike erheblich mehr Gewicht auf die Waage als ein herkömmliches Fahrrad, wodurch sich auch einfache Eigenreparaturen unter Umständen deutlich mühseliger gestalten.

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E-Bike selbst reparieren: Option bei Akku, Controller und Motor? (Bild: Stockwerk-Fotodesign - stock.adobe.com )

E-Bike reparieren: Keine Option bei Akku, Controller und Motor

Einen Akku schlichtweg auszutauschen ist in der Regel kein Problem. Gerade bei hochwertigen Marken ist das in der Regel unkompliziert möglich. Ganz anders verhält es sich bei der Eigenreparatur von Akku, Controller und Motor: Wahrscheinlich kennen sich die meisten E-Bike-Nutzer ohnehin nicht wirklich mit Hochspannung, Feinlöten oder unübersichtlichen Schaltkreisen aus und verfügen zudem nicht über das benötigte Spezialwerkzeug – doch auch für echte Techniker ist es nicht ratsam, sich an der Reparatur spezieller E-Bike-Komponenten wie zu versuchen!

E-Bike-Akku: Lebensdauer und Anschaffungskosten

So gut wie immer werden beim E-Bike Lithium-Ionen-Akkus verbaut, die hohe Stromspeicherkapazität und eine längere Lebensdauer bieten. Ein solcher E-Bike-Akku ermöglicht etwa 1.000 volle Ladezyklen, was je nach Handling und Nutzungsintensität einer Lebenserwartung zwischen drei und fünf Jahren und einer Gesamtfahrleistung von 25.000 bis 100.000 Kilometern entspricht. Wie lange Ihr Akku hält und wie weit du damit fahren kannst, ist durchaus aktiv beeinflussbar – optimale Lagerung, gute Pflege und umsichtige Nutzung spielen hierbei eine große Rolle. In unseren Beiträgen zur E-Bike-Akku-Lebensdauer und zum Schutz für den E-Bike Akku erhältst weitere wertvolle Informationen!

Der Akku ist das Herzstück eines jeden E-Bikes – und seine kostspieligste Komponente. Leider altern Akkuzellen mit der Zeit und verlieren jährlich bis zu fünf Prozent ihrer Speicherkapazität. Ist Ihr E-Bike-Akku nicht defekt, sondern schwächelt lediglich, gibt es die Möglichkeit, verbrauchte Zellen austauschen zu lassen. Das ist eine unter Umständen sehr wirtschaftliche Alternative zum Neukauf, denn eine E-Bike-Akku-Reparatur ist je nach Defekt ab 100 Euro zu haben. Ein neuer E-Bike-Akku hingegen kostet abhängig von Marke und Kapazität zwischen 300 und 900 Euro. Allerdings solltest du eine Verjüngungskur Ihres Akkus ausschließlich bei versierten Fachhändlern vornehmen lassen, die Originalzubehör verwenden und über entsprechende Erfahrung verfügen!

 

 

Wichtig:

Achte beim Kauf eines neuen Akkus immer darauf, dass er kompatibel ist – am besten greif auf einen baugleichen Original-Akku zurück!

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E-Bike Eigenreparatur gefährdet Versicherungsschutz, Garantie und Gewährleistung

Komplexe Eigenreparaturen am E-Bike sind theoretisch möglich, aber auf keinen Fall anzuraten – bei unsachgemäßer Instandsetzung drohen unmittelbare Gefahren wie beispielsweise ein Akkubrand. Abgesehen von potenziell schwerwiegenden Folgen für Mensch und Material beeinträchtigen Eigenreparaturen zudem häufig Garantie, Gewährleistung und Versicherungsschutz. Entsprechend wichtig ist es, sich zu informieren, bevor Sie zur Tat schreiten und technische Defekte am E-Bike selbst beheben: Ob du mit einer E-Bike-Eigenreparatur riskieren, dass Garantie und gegebenenfalls auch Versicherungsschutz erlöschen, kannst du dem Garantieschein beziehungsweise der Versicherungspolice entnehmen.

E-Bike-Eigenreparaturen: So beugen sie Schäden vor

Defekte verursachen auf jeden Fall Zeitaufwand und Kosten – ob du nun dein E-Bike selbst reparieren oder reparieren lässt. Nicht zuletzt deswegen ist es ratsam, Schäden durch regelmäßige Pflege und Wartung so weit wie möglich zu vermeiden:

  • Alle Jahre wieder: Zusätzlich zu regelmäßigen Wartungsmaßnahmen schützt eine jährliche, vollständige Fahrradinspektion vor unliebsamen Überraschungen und beugt relevanten Schäden vor.
  • Geringer Luftdruck und verschlissene Mäntel sind die Hauptursachen für den berüchtigten Plattfuß. Entsprechend wichtig ist es, regelmäßig den Luftdruck zu kontrollieren und abgenutzte Reifen zeitnah auszutauschen.
  • Ketten lieben Pflege und Schmiermittel – und danken mit längerer Lebensdauer! In unserem Artikel zur Reinigung der Fahrradkette erhältst du eine umfassende Anleitung.

E-Bike reparieren: Sicherheit kommt vor Eigeninitiative

Angesichts der immer größeren Relevanz von Nachhaltigkeit ist es sinnvoll, defekte Geräte generell nicht sofort zu ersetzen, sondern möglichst zu reparieren. Das gilt auch für Fahrräder mit Tretunterstützung, allerdings solltest du der Sicherheit den Vorrang geben. Selbst wenn du über fundierte technische Erfahrung, viel Geschick und passendes Werkzeug verfügst: Mit einer E-Bike Reparatur, die du selbst vornimmst, welche über die Beseitigung mechanischer Bagatellschäden hinausgeht, riskierst du Gewährleistung und Garantie. Falls dein E-Bike versichert ist, setzt du zudem den Versicherungsschutz aufs Spiel. Mit der Beauftragung einer versierten Fahrradwerkstatt bleibst du hingegen auf der sicheren Seite – unsere linexo App hilft Ihnen dabei, einen Fachmann in Ihrer Nähe zu finden. Dort kannst du unter Umständen sogar ein Ersatz-E-Bike leihen.

Wir wünschen Ihnen eine allzeit sichere und nach Möglichkeit schadenfreie Fahrt!

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