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Mountainbike Orienteering – der heimliche Weltsport
Radbeherrschung und sicherer Orientierungssinn machen diesen Sport einzigartig. Alles, was du über MBO bzw. Bike-O oder MTBO wissen musst.
- Auf einen Blick
Es ist die körperlich und mental fordernde Kombination von Radfahren und Orientieren: Beim Mountainbike Orienteering beherrschen Muskelkraft, Kondition, Orientierungssinn und räumliches Vorstellungsvermögen das Geschehen. Dieser weltweit betriebene Sport ist nicht unbedingt der bekannteste und auch keine olympische Disziplin – aber die regelmäßig ausgetragenen Weltmeisterschaften und nationalen Wettkämpfe zeigen, wie faszinierend die scheinbare Old-Fashioned-Disziplin für viele ist. Wir stellen dir hier den Orientierungssport auf dem Mountainbike mit seinen unterschiedlichen Varianten und Anforderungen vor.
MBO als Orientierungswettkampf mit Naturerlebnis
Bist du schon mal zu einem Orientierungslauf gestartet? Dann wirst du das Prinzip dieser Radsportart kennen. Es geht querfeldein durch oft unwegsames Gelände und von einem Kontrollpunkt zum nächsten. Wichtigste Hilfsmittel sind Karte und Kompass. Wer beim geringsten Orientierungsproblem sofort sein Smartphone mit Navi befragt, würde beim Mountainbike Orienteering seine liebe Not haben. Aber auch fahrerisches Können ist gefragt. Im Digitalzeitalter wirkt dieser aus dem Radwandern der 1950er Jahre hervorgegangene Sport durchaus nostalgisch und erinnert an Pfadfinderabenteuer in der Wildnis vor der Haustür. Aber gerade das macht den besonderen Charme von MBO – auch MTBO oder Bike-O – aus, der das Naturerlebnis mit der sicheren Radbeherrschung und der Herausforderung des Orientierungsvermögens verbindet.
So wird das Mountainbike Orienteering ausgetragen
Die Teilnehmenden an einem MBO-Wettkampf sind einer Doppelbelastung ausgesetzt: Einerseits geht es beim Mountainbiking um Geschwindigkeit, zugleich stellt der Parcours hohe Ansprüche, sich blitzschnell auf unvorhersehbare Wegesituationen einzustellen und auf Ortsmarken zu konzentrieren. Das Mountainbike Orienteering läuft meist folgendermaßen ab: Die MBO-Sportler erhalten am Startpunkt nur eine Minute vor Beginn des Wettkampfs eine Karte des zu durchfahrenden Geländes. Bei kurzen Turnieren mit Sprintcharakter (ca. 20 Minuten) gibt es eine Karte mit großem Maßstab, bei Mittel- und Langstreckenfahrten (ca. 60 bis 110 Minuten) eine mit kleinerem Maßstab und größerem Kartenausschnitt. Es ist also kaum Zeit, diese Karte aufs Klemmbrett am Lenker zu heften und gründlich zu studieren. Auf der Karte sind Kontrollpunkte (Posten) markiert, die in der schnellsten Zeit passiert werden müssen. Das Erreichen eines Postens wird digital aufgezeichnet. Schummeln ist beim MBTO nicht möglich, da kein GPS die Position der Posten im Voraus kennen kann.
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Die verschiedenen MTBO-Varianten
- Die Reihenfolge der Posten ist vorbestimmt: Auf der Karte ist eingetragen, in welcher Abfolge die Kontrollpunkte anzusteuern sind. Dies ist die häufigste Wettkampfvariante beim Mountainbike Orienteering.
- Die Starter haben freie Wahl: Hier ist die Reihenfolge der Posten den Teilnehmenden selbst überlassen.
- Mit Punktewertung: Die einzelnen Kontrollpunkte haben verschiedene Scores, die in einem vorgegebenen Zeitlimit gesammelt werden können. Wegen der Dauer von bis zu sechs Stunden wird dieses Zeitfahren auch als MTBO-Marathon bezeichnet.
- Staffelfahrten: Die Fahrerinnen und Fahrer von Zweier- oder Dreierteams lösen sich nach einer Teilstrecke oder einer komplett gefahrenen Runde einander ab bzw. übernehmen.
Mountainbike Orienteering ist ein Weltsport
Das MBO mag eine Nischensportart sein – der internationalen Begeisterung für die rasante Geländerorientierung tut das keinen Abbruch. Nach einem Europacup und einem wiederbelebten Weltcup gibt es seit 2002 auch Weltmeisterschaften im MBO, seit 2006 Europameisterschaften und sogenannte World Ranking Events. In Deutschland wird alljährlich eine Meisterschaft im Mountainbike Orienteering ausgetragen, bei denen die Kontrollpunkte entweder vorgegeben oder frei zu wählen sind. Neben bis zu 15 nationalen Wettkämpfen werden auch regionale Orientierungsrennen ausgetragen. Die Weltelite der Männer und Frauen im MBO kommt quer durch alle Altersstufen vielfach aus Österreich, wie überhaupt Bikerinnen und Biker aus alpinen Regionen am häufigsten auf dem Siegertreppchen anzutreffen sind. Kein Wunder, handelt es sich doch um Mountainbiking, das seine unverkennbare Herkunft in den Bergen hat.