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Fahrrad-Demo: Radelnd die Welt retten
In Deutschland finden viele Fahrrad-Demos zu den unterschiedlichsten Anliegen statt. Einige der bekanntesten werden hier vorgestellt.
- Auf einen Blick
Du möchtest dich gesellschaftlich noch mehr engagieren, Impulse in den großen Debatten setzen, die Dinge vorantreiben – und du fährst auch noch gerne Rad? Dann unterstütze deine Idee doch auf einer Fahrrad-Demo! Ob für eine Optimierung der Fahrradinfrastruktur, für Klimaziele, Gleichberechtigung, aktuelle politische Kernthemen oder einfach nur für ein gutes Miteinander lässt sich heute auf dem Fahrrad vortrefflich streiten. Welche Arten von Fahrrad-Demos es in Deutschland gibt und welchen Zielen sie sich verschrieben haben, erfährst du hier.
Fahrrad-Demo: Am Puls der Zeit
Wenn du für eine Sache eintreten möchtest, die es zu vertreten lohnt, musst du dafür nicht unbedingt mit Gleichgesinnten zu Fuß demonstrieren. Im Fahrradsattel lässt sich für viele Anliegen noch öffentlichkeitswirksamer um Aufmerksamkeit, Zuspruch und Unterstützung ringen als im klassischen Protestzug auf Schusters Rappen. Und das beschränkt sich keineswegs auf typische Verkehrs- bzw. Mobilitätsthemen. Weil Fahrradfahren im Trend ist, sind es auch Fahrrad-Demos. Die Projektliste des Fahrradaktivismus ist lang und wächst mit dem Wegfallen der Corona-Kontakteinschränkungen von Woche zu Woche. Möchtest auch du dich einreihen und für den guten Zweck fahren? Die nachfolgenden Veranstaltungen sind eine erste Orientierung zu den bekanntesten Fahrrad-Demos auf Deutschlands Straßen.
Fahrrad-Demo: Critical Mass
„Nehmt uns endlich wahr!“ – so könnte das Motto lauten, unter dem dieses weltweite Rad-Event steht. Rund um den Globus und auch in zahlreichen deutschen Städten treffen sich Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer scheinbar zufällig. Dahinter steht keine Organisation, auch keine Hierarchie und kein führender Kopf. Wer den Anstoß zu einer Critical Mass geben will, veröffentlicht in den sozialen Medien Ort, Tag und Uhrzeit – und los geht’s. Das Ziel ist, für mehr Gleichberechtigung gegenüber dem motorisierten Straßenverkehr zu werben. Und natürlich ist die Critical Mass keine humorlose Fahrrad-Demo, sondern ein entspanntes Radeln mit Freunden und Bekannten durch die Heimatstadt. Nur eben in einer so großen Gruppe, dass man in Kleinstädten, Regionen und Metropolen als geschlossene Einheit mit berechtigten Interessen wahrgenommen wird.
Fahrrad-Demo: Veranstaltungen des ADFC
Immer wieder ruft der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) zu Fahrrad-Demos zu aktuellen Themen auf. Noch vor Beginn der Corona-Pandemie hieß es beispielsweise in Bremen „Mehr Platz fürs Fahrrad“. Zu dieser Hochstraßentour stiegen 3.500 Leute in den Sattel und forderten mit ihrer Fahrt mehr Freiräume fürs Rad, bessere Wege, Parkplätze und Ampelschaltungen sowie mehr nachhaltige Mobilität. Zur alljährlichen Fahrrad-Demo „Sternchentour“ in Hamburg kommen schon mal 28.000 Menschen auf dem Rad zur Sternfahrt zusammen. Und analog zur Critical Mass gibt es ein bundesweites Aktionsbündnis des ADFC mit dem Namen Kidical Mass, das sich für mehr Sicherheit für Radfahrende Kinder im Straßenverkehr einsetzt.
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Fahrrad-Demo: Fridays for Future
Natürlich hat auch die Bewegung Fridays for Future (FFF) das Fahrrad für sich erkannt. Weltweit steigen Schülerinnen und Schüler aufs Rad, um für forcierte klimaschützende Maßnahmen zu demonstrieren. Bei den vor allem in deutschen Großstädten wie Berlin oder Köln am Freitag stattfindenden Fahrrad-Demos sind übrigens auch Eltern und Lehrende dabei. Von der FFF-Initiatorin Greta Thunberg weiß man, dass sie gern radelt. Unter anderem wurde die Klimaaktivistin mit Kaliforniens Ex-Gouverneur und Superstar Arnold Schwarzenegger bei einer gemeinsamen Radtour gesehen. Und wer die Fahrrad-Demo hundertprozentig korrekt mitmachen will, kann dies auf einem Greta Thunberg E-Bike mit Holzrahmen tun.
Fahrrad-Demo: Fancy Woman Bike Ride
Diese Fahrrad-Demo ist reine Frauensache. Sie wird in zahlreichen deutschen Städten einmal jährlich am autofreien Sonntag im September veranstaltet. Hier tritt frau in die Pedale, um andere Frauen zum Radfahren zu ermutigen, Respekt vor Frauen einzufordern und sichere Radwege zu ermöglichen. Die feminine Tour wurde 2013 von zwei Freundinnen erstmals gefahren. Damals wie heute ist es angesagt, im extravaganten Outfit und gerne mit Blumenschmuck am Rad zu starten – „mit Kopftuch und Stöckelschuh“, wie die „Zeit“ einmal schrieb. Das Motto lautete denn auch: „Lasst die Städte nach Parfüm riechen statt nach Abgasgeruch“. Die FWBR hatte ursprünglich ihren Schwerpunkt in der Türkei und ist inzwischen eine globale Bewegung.
Fahrrad-Demo: Naked Bike Ride
Mit deutlich weniger Textil am Leib starten besonders Mutige – oder zeigefreudige – Radelnde zur Naked Bike Ride. Die ungewöhnliche Fahrrad-Demo hat sich dem besseren Miteinander im Straßenverkehr verschrieben. Da völlig nackt im Straßenverkehr nicht erlaubt ist, waren kreative und immer noch spärliche Bedeckungen bei einer Nacktfahrt durch Köln im September 2022 gefragt. Eine Aktivistin ließ sich in den Medien mit dem Satz zitieren: „Auch wenn wir einen Helm tragen, sind unsere Körper verletzlich.“ Damit spielte sie auf die vielen Radunfälle an, die von Autos verursacht werden.
Fahrrad-Demo: Große Themenvielfalt
Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Fahrrad-Demos. Wenn man allein auf die einschlägigen Berliner Veranstaltungswebseiten schaut, gibt es innerhalb weniger Wochen Aktionen wie eine Funmove Tour durch den Grunewald, die Kidical Mass Ostkreuz, „A100 stoppen“, die Fahrrad-Demo „Pedale gegen Profite“, eine Lichterfahrt und eine Critical Mass durch Berlin Falkensee. In anderen deutschen Großstädten sieht es nicht viel anders aus. So radeln queere Gruppen auf den Straßen von Oldenburg, eine Rad-Demo in Hamburg richtet sich gegen die Zerstörung der Natur, in Augsburg fordern Radfahrende Familien mehr Tempo-30-Zonen, während in Neubrandenburg demonstriert wird, um mehr Kinder aufs Fahrrad zu bekommen. Was aber ist das wichtigste Utensil auf einer Fahrrad-Demo? Richtig – eine voll tönende Fahrradklingel!