E-Bike Förderung: Mit Zuschuss günstig zum Elektrofahrrad

Warum sollten E-Bikes gefördert werden?

Die Bundesregierung subventioniert seit Jahren im Zuge der Verkehrswende und dem Umstieg auf die E-Mobilität Elektroautos und den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Da ist es kein Wunder, dass E-Bike Fans sich fragen, ob auch sie von den Förderprogrammen von Bund und Länder profitieren könnten. Und tatsächlich gibt es auch für bestimmte E-Bikes bereits seit Längerem attraktive Förderprogramme.

Wie werden E-Bikes gefördert?

Wenn du dich wunderst, dass du noch nicht viel von einem Zuschuss für ein Elektrofahrrad gehört hast, liegt es eventuell daran, dass die meisten Förderungen für E-Bikes entweder nur für bestimmte Personengruppen oder aber für ausgesuchte E-Bikes zutreffen.

E-Bike Förderung mit dem Dienstrad-Leasing

Das Dienstrad- oder Jobradleasing ist eine Option, günstig an ein neues E-Bike zu kommen. Unternehmen bieten diese Lösung vermehrt für ihre Mitarbeiter an. Dabei wird das Elektrofahrrad über den Arbeitgeber geleast und die Rate dem Arbeitnehmer vom Gehalt abgezogen.

In der Regel laufen die Leasingverträge für das Jobrad zwei bis drei Jahre. Am Ende wird das Elektrofahrrad zurückgegeben und ein neues kann geleast werden. In einigen Fällen ist es möglich, das Fahrrad zum Vertragsende käuflich zu erwerben. Du als Arbeitnehmer profitierst gleich mehrfach von dieser Lösung:

• Einsparung der hohen Anschaffungskosten für ein neues E-Bike
• Einsparung von Steuern und sozialen Abgaben durch Gehaltsumwandlung
• alle zwei bis drei Jahre ein neues E-Bike

Außerdem müssen seit 2019 elektrische Dienstfahrräder nur noch mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises als sogenannter geldwerter Vorteil versteuert werden.

Förderung Lastenrad: BAFA machts möglich

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle – kurz BAFA – hat als einziges eine staatliche Förderung für E-Bikes im Gepäck. Allerdings gilt dieses nur für das Lastenfahrrad – und zwar mit und ohne elektrischen Antrieb. Außerdem beschränkt sich die BAFA Lastenrad Förderung auf die gewerbliche Nutzung. Privatpersonen sind somit nicht antragsberechtigt. Weiterhin müssen Gewerbetreibende nachweisen, dass das Lastenfahrrad zum gewerblichen Transport genutzt wird. Ausgeschlossen sind laut BAFA Lastenfahrräder, die

• für den Personentransport konzipiert wurden (z.B. Rikschas)
• für private Einsatzzwecke (z.B. Einkäufe, Arbeitswege) angeschafft werden
• als Verkaufsstand bzw. für Verkaufsaufbauten (z.B. Getränkeverkauf) oder als dauerhaften Werbe- bzw. Informationsstand genutzt werden
• für die entgeltliche oder unentgeltliche Bereitstellung an Dritte angeschafft werden (z.B. für Sharing Angebote).

Außer Gewerbetreibenden sind folgende Personen und Einrichtungen berechtigt einen Antrag für die BAFA Förderung zu stellen:

• Unternehmen
• Vereine
• Verbände
• Kommunen
• Freiberufler
• Anstalten des öffentlichen Rechts

Zusätzlich zum Lastenrad werden durch dieses Programm auch Anhänger für das Lastenfahrrad bezuschusst. Sowohl das Lastenrad als auch der Anhänger müssen über ein Transportvolumen von mindesten einem Kubikmeter verfügen.

Elektrofahrrad Förderung durch Kommunen

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Städten und Kommunen, die mit unterschiedlichen Modellen die E-Bike Förderung umsetzen. So zum Beispiel die bayrische Landeshauptstadt. München bietet auch für Privatpersonen eine Lastenradförderung an. Die Förderung für alle anderen E-Bikes wurde leider 2021 eingestellt.

Im Übrigen werden bei den Städten und Kommunen immer mal wieder laufende Förderprogramme eingestellt und neue aufgesetzt. Daher ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Es lohnt sich also, regelmäßig in der eigenen Stadt oder Gemeinde nachzufragen, ob es eine Förderung für E-Bikes gibt oder eine solche in nächster Zeit geplant ist.

Aktuell wird zum Beispiel in folgenden Städten der Kauf eines E-Bikes gefördert.

• München: Förderprogramm Klimaneutrale Antriebe
• Stuttgart: Förderprogramm E-Lastenrad
• Regensburg: Förderprogramm Regensburg effizient, Elektromobilität (Zuschuss)

und noch einige andere.

Bundesländer: Zuschuss für Elektrofahrräder

Ebenso wie in den Städten und Gemeinden bieten auch einige Bundesländer eine Förderung für E-Bikes.

1. E-Bike Förderung in Nordrhein-Westfalen

Das Land fördert im Zuge der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen aus dem „Programm für Rationelle Energieverwendung, Regenerative Energien und Energiesparen“ einen Zuschuss für die Anschaffung eines E-Lastenrades. Antragsberechtigt sind grundsätzlich:

• natürliche Personen
• Personengesellschaften
• juristische Personen des Privatrechts
• juristische Personen des öffentlichen Rechts

mit Sitz in Nordrhein-Westfalen.

2. E-Bike Förderung in Baden-Württemberg

Auch in Baden-Württemberg gibt es eine Förderung von E-Bikes. Hier kommen folgende Personen und Gruppen für den E-Lastenbike Zuschuss infrage:

• Unternehmen
• Vereine
• Freiberufler und Freiberuflerinnen
• Kommunen

mit Sitz in Baden-Württemberg.

3. E-Bike Förderung in Sachsen

In Sachsen fördert der Freistaat die Beschaffung von gewerblich und institutionell genutzten Lastenfahrrädern und Lasten-Pedelecs mit einem nicht rückzahlbaren Zuschuss von 1.500 Euro für E-Cargobike und 500 Euro für ein Lastenfahrrad ohne E-Motor.

In einigen Bundesländern wie z.B. Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern gab es bislang ebenfalls einen Zuschuss für den Kauf eines E-Bikes. Momentan sind hier die Fördertöpfer leer. Auf eine Wiederauflage der E-Bike Förderungen wird gespannt gewartet.

Förderung von E-Bike durch Stadtwerke

Immer mehr Energieversorger – darunter auch die Stadtwerke – setzen E-Bike Förderprogramme auf. Hier gibt es je nach Anbieter Zuschüsse von 100 bis 900 Euro pro Elektrofahrrad. Bedingung dafür ist, dass du Kunde bei diesem Unternehmen wirst und einen Vertrag abschließst.

Beispiele dafür sind:

• Stadtwerke Rostock
• Stadtwerke Aachen
• Stadtwerke Karlsruhe

und noch viele weitere mehr.

Gibt es einen Zuschuss für E-Bike von der Krankenkasse?

Bisher wird von keiner gesetzlichen Krankenkasse die Anschaffung eines E-Bikes bezuschusst, obwohl diese immer wieder darauf hinweisen, dass auch das Fahren eines E-Bikes die Fitness fördert.

Als Einzige bietet die Techniker Krankenkasse die Möglichkeit, über das Sammeln von Bonuspunkten einen Zuschuss für ein Elektrofahrrad zu bekommen. Wer hier mehr als drei Jahre fleißig an Bonusprogrammen teilnimmt und Punkte spart, kann mit einem Zuschuss von ca. 600 Euro rechnen.

Das E-Bike als Prämie: Wo gibts denn so was?

Auch wenn es unglaublich klingt – das E-Bike als Prämie dient bei einigen Anbietern als Lockmittel für den Abschluss eines Strom- oder Handyvertrags. Und noch unglaublicher ist: Hierbei handelt es sich tatsächlich um Schnäppchen.

Warum auch nicht. Schließlich gibt es das schon länger. Das Notebook, die Playstation oder das neue Smartphone bekommt man nicht erst seit heute zum Abschluss eines Vertrages „geschenkt“.

Der Vorteil bei solchen Angeboten: Du bezahlst nicht den kompletten Preis für das neue E-Bike auf einmal, sondern finanzierst es über den Handyvertrag. Rein rechnerisch gibt es den kostenlos dazu und schaut man sich die Gesamtkosten genau an, zeigt sich sogar noch ein Ersparnis.

Auch deutsche Stromanbieter haben den Vorteil dieser Strategie erkannt. Der Gewinn ist der große Effekt bei der Neukundengewinnung, den finanzstarke Unternehmen mit ausreichend Werbebudget sich durchaus einiges kosten lassen.

E-Bike amtlich zulassen und THG Prämie kassieren

Die Treibhausgasminderungsprämie – kurz THG Prämie – wird seit Anfang des Jahres 2022 an E-Mobilisten als Fördermaßnahme der E-Mobilität und Minderung der Treibhausgase im Verkehrssektor an die Halter von Elektrokraftfahrzeugen auf Antrag ausbezahlt.

Wer ein schnelles E-Bike – ein sogenanntes S-Pedelec – kaufen möchte, kann dieses mit der jährlichen THG Prämie subventionieren lassen. Dafür ist eine freiwillige amtliche Anmeldung bei der Zulassungsstelle und etwas Geduld notwendig. In vielen Zulassungsstellen wirst du wahrscheinlich erst einmal auf Abwehr und Unwissen stoßen. Daher lohnt sich eine gute Vorbereitung. Du brauchst für die Beantragung zum Beispiel eine eVB Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung) von deiner Versicherung. Im Übrigen: Während für S-Pedelecs eine Versicherung Pflicht ist, gibt es für E-Bikes unter 25km/h keine Versicherungsvorschrift. Ob es sinnvoll ist, dein E-Bike schützen zu lassen, findest du in unserem gleichnamigen Ratgeber-Beitrag heraus.

Derzeit gibt es je nach THG Anbieter eine THG Prämie von bis zu 370 Euro pro Jahr (aktuell noch gesetzlich garantiert bis 2030). Damit lässt sich ein Teil eines teuren E-Bikes gut durch den Staat subventionieren.

E-Bike Förderung in der Zukunft

Um die Energiewende voranzutreiben und die Klimaziele zu erfüllen, investieren Bund und Ländern vermehrt in die E-Mobilität. Es tut sich einiges! Das zeigt sich beispielsweise an der Einführung der THG Quote für E-Mobilisten im vergangenen Jahr.

Und auch wenn die Förderprogramme private E-Bikerinnen und Biker momentan noch selten berücksichtigen, könnte sich das in Zukunft recht schnell ändern. Bereits 2021 hat der damalige Verkehrsminister eine steuerliche Entlastung für E-Bike Nutzende geplant. Wer ein E-Bike kauft, solle dann bei der Einkommenssteuer jährlich bis zu 1.000 Euro als Klimabonus absetzen können.

Fazit zur E-Bike Förderung

Die Möglichkeiten staatlichen Förderung für E-Bikes nehmen ständig zu. Und wie du siehst, gibt es daneben noch andere Subventionsangebote. Es lohnt sich somit, die Augen offen zu halten und den richtigen Moment der Antragstellung nicht zu verpassen. Dann hast du die Chance, günstiger mithilfe stattlicher oder anderer Zuschüsse ein neues E-Bike zu bekommen.