Radsportler laufen durch Schlamm mit ihren Fahrrädern
Die Fahrrad-Rennsportdisziplin Cyclocross im Überblick (Bild: txakel – stock.adobe.com )

Cyclocross-Rennen: Hindernisse herzlich willkommen!

Für die einen krass, für die anderen cross: Das Fahrrad-Querfeldeinrennen Cyclocross ist nichts für Weicheier – und lohnt einen genaueren Blick aufs Geschehen.

  • 5 Min.
  • 19/02/2025 - 11:49
  • Jan von linexo
  • Auf einen Blick

Hast du schon mal einen Crosslauf mitgemacht? Dabei geht es mitten durch die Pampa. Der Matsch spritzt. Hindernisse werden oft kletternd überwunden. Das muss man mögen! Kein Wunder, dass gerade Kinder begeisterte Crossläufer sind. Zu solch einem Querfeldeinrennen kannst du aber auch auf dem Bike starten. Cyclocross ist eine Radsportdisziplin, die auf den ersten Blick an Mountainbike-Wettkämpfe erinnert. Doch nutzen Cyclocrosser ein spezielles geländegängiges Rennrad, folgen einem eigenen Reglement und drehen ihre Runden auf einer MTB-untypischen Rundstrecke. Und auch die Tradition der Cyclocross-Rennen ist um einige Jahre älter als die Geschichten des Mountainbikes.

Wie das Cyclocross vor über 100 Jahren entstand

Frankreich ist nicht nur die Geburtsstädte des berühmtesten Etappen-Radrennens der Welt, der Tour de France. Zur Zeit der vorletzten Jahrhundertwende war die malerische Côte d’Azur eine beliebte Trainingsregion unter Radsportlern. Um sich an die konditionellen Grenzen zu bringen, holperten sie quer durchs Gelände. Sie kämpften sich steile Aufstiege hinauf und rasten nicht minder knackige Hänge hinunter. Lag ein Baum im Weg, dann wurde das Rad einfach über die Schulter genommen – und weiter ging’s zu Fuß. Daraus haben sich ab 1903 die ersten Querfeldeinrennen entwickelt. Regelrechte Wettkämpfe wurden in Frankreich ab 1909 ausgetragen, in der Schweiz ab 1912. Im Alpenland wurde auch die erste nationale Meisterschaft im Cyclocross ausgerichtet. Unter der Bezeichnung „Critérium international“ fanden von 1924 bis 1949 bereits internationale Wettkämpfe statt. Der Startschuss zum ersten Weltcup im Cyclocross  fiel 1950 in Paris. Seit 2003 gibt es Cyclocross-Europameisterschaften und ab 2014 Panamericana-Turniere. Zahlreiche Länder weltweit haben inzwischen eigene Rennserien. Die bedeutendsten sind der UCI-Cyclocross Weltcup, die Superprestige und die X2O Badkamers Trofee. Hier findest du den aktuellen Veranstaltungskalender für Cyclocross-Rennen rund um den Globus.

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Das richtige Rad fürs Cyclocross-Rennen

Anders als das Mountainbike ist ein Cyclocrossrad vor allem ein Rennrad. Allerdings ist seine Rahmengeometrie speziell: Das Oberrohr ist kürzer als beim Rennrad. Das Gleiche gilt auch für den Radstand. Beides bringt mehr Wendigkeit im Gelände. Deshalb sitzt auch das Tretlager höher. Die breiten Reifen mit Stollen benötigen eine längere Kettenstrebe, mehr Spielraum im Rahmen und geeignete hydraulische Scheibenbremsen. Am Crossrad dürfen die 28-Zoll-Räder bei Wettkämpfen maximal 33 Millimeter breit sein. Typisch Rennrad wiederum sind der Lenker und die Schaltgruppen. Wer beim Cyclocross mitfährt, sollte sich keine Hoffnungen auf eine Federung machen. Dafür ist das Bike sehr leicht. Mit seinem Carbonrahmen lässt es sich verhältnismäßig gut über die Schultern nehmen, wenn ein Bach, eine starke Steigung oder herumliegende Bäume überwunden werden müssen. Als führende Fahrradmarke in dieser Disziplin gilt unter Cyclocrossern des Hamburger Premium-Herstellers Stevens.

Cyclocross Fahrer fährt über eine Schlamm-Strecke
Informiere dich hier zum Cyclocross-Rennen (Bild: mcsdwarken – stock.adobe.com )

Die besondere Rennstrecke im Cyclocross

Nicht nur das Crossrad ist ein Fall für sich. Auch die Rennstrecke wartet mit Eigenheiten auf, die die Elemente Cross & Race verbinden. Es geht nämlich mit hoher Geschwindigkeit durchs Gelände – und zwar ohne Rücksichtnahme auf Hindernisse, steile Passagen, Schlamm oder Geröll. Dafür ist die Strecke bei einem Cyclocross-Rennen mit höchstens drei Kilometern recht kurz. Sie ist als Rundkurs ausgelegt, wobei die Dauer eines Rennens von der Teilnehmer-Kategorie abhängt. So rasen beispielsweise die U15-Cyclocrosser 20 Minuten, die U23er 50 Minuten und die Elite 60 Minuten auf schlechte Wegen durch Wald und Feld. In den höheren Kategorien sind die Rennen für Frauen zehn Minuten kürzer. Eine weitere Besonderheit beim Cyclocross: Wie viele Runden gefahren werden, ergibt sich rechnerisch aus der Fahrzeit des Spitzenreiters nach zwei Runden. Steht diese Zahl fest, können sich alle Cyclocrosser ab der dritten Runde an einer Tafel auf der Ziellinie orientieren. Nicht nur das Gelände – auch der Verlauf des Rennens birgt beim Cyclocross also manche Überraschung.

  • Häufige Fragen

Cyclocross-Rennen: Das Wichtigste im Überblick

Was ist Cyclocross?

Cyclocross ist eine Disziplin im Fahrrad-Rennsport, die sich vor über hundert Jahren in Frankreich aus Trainingseinheiten für Straßenradrennen entwickelt hat. Bei dem Querfeldeinrennen dürfen Hindernisse mit geschultertem Rad zu Fuß überwunden werden.

Fahren Cyclocrosser ein spezielles Crossrad?

Beim Cyclocross werden geländegängige Bikes mit breiten, profilierten Reifen gefahren. Ihre Carbon-Konstruktion ist aber enger mit dem Rennrad als mit dem Mountainbike verwandt.

Gibt es auch in Deutschland Cyclocross-Rennen?

Hochburgen des Cyclocross sind Frankreich, Belgien, die Niederlande und die Schweiz. In der Saison 2024/25 finden aber auch wieder Meisterschaften in Deutschland statt: unter anderem die UCI Cyclocross Masters WM in Hamburg und die Deutsche Querfeldein-Meisterschaft in Sachsen.

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