Mit dem Fahrrad über die Alpen: 5 schöne Strecken

Oh, wie schön ist… Fahrradfahren

Es muss nicht immer Panama sein. Auch hierzulande bzw. nicht weit davon entfernt, kannst du aufregende Urlaubsreisen unternehmen. Wenn du nicht unbedingt in den Strandurlaub musst, sondern auch gerne in die (grüne) Natur verreist, ausgiebig wanderst und gerne auch Offroad Strecken mit dem Rad zurücklegst, dann bist du in den Alpen bestens aufgehoben. Das 1200 Kilometer lange Hochgebirge zieht sich durch insgesamt acht Länder: Frankreich, Monaco, Italien, Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Österreich und Slowenien. Ein großes Facettenreichtum also. Besonders auf dem Rad lässt sich diese Vielfalt aus Bergen, Seen, Wäldern und grünen Landschaften hervorragend erkunden. Je nachdem, wo du dich befindest und welche Route du nimmst, lernst du dabei ganz unterschiedliches Terrain, Gegenden und Städte kennen. Du möchtest mit dem Fahrrad über die Alpen fahren? Wir stellen dir fünf spannende Routen vor.

1. Auf dem Innradweg von St. Moritz nach Passau

Kennst du den Innradweg? Diese Bikeroute ist 520 Kilometer lang und besteht aus sechs Etappen. Du startest im malerischen St. Moritz, fährst über das idyllische Innsbruck und endest schließlich in Passau. Wie dem Namen zu entnehmen, verläuft der Weg am Fluss Inn – von seiner Quelle bis zur Mündung. Gleich vorweg: Hier geht es durch das Gefälle in weiten Teilen bergab. Downhill macht natürlich großen Spaß und diese Route ist ideal dafür. Bergab verschafft dir nicht nur einen Adrenalinschub, insbesondere für ungeübte Bikerinnen und Biker ist die Route ideal, da sie dementsprechend über wenig Steigungen verfügt.

Die Route führt dich durch eine vielfältige, imposante Berglandschaft. Angefangen vom Bergpanorama der Schweiz, hindurch durch das Tiroler Oberland, vorbei am Tiroler Inntal und über das Alpenvorland Bayerns und Österreichs. Ziel der Route ist das schöne Passau, wo die drei Flüsse Inn, Ilz und Donau aufeinandertreffen. Die Highlights der Route sind das pittoreske Innsbruck sowie die langen Abfahrten, auf denen du ordentlich Schwung für die nächsten Etappen bekommst.

2. Fahre auf dem Ciclovia Alpe Adria Radweg

Bereits seit 2012 gibt es die Route von Salzburg nach Grado. Möchtest du mit dem Fahrrad über die Alpen fahren und dabei viel Kultur erleben, dann ist der Ciclovia Alpe Adria Radweg genau deine Route. Sie zählt zu den populärsten Alpenüberquerungen per Bike. Das Besondere: In einem sprichwörtlich grenzüberschreitenden Projekt wurden mehrere bestehende Radwege miteinander kombiniert. Darüber hinaus wurden auch neue Streckenabschnitte hinzugefügt. Auf diese Weise kannst du nun mit dem Bike über Staaten hinweg ganz unkompliziert von Österreich bis nach Italien radeln. In acht Etappen und ziemlich gut ausgeschildert geht es von Mozarts Heimatstadt Salzburg bis an die Adria.

Falls du dich fragst, ob du der Route mit all ihren Steigungen, Hügeln und Aufstiegen gewachsen bist: Ja, denn du durchfährst den acht Kilometer langen Eisenbahn-Tauerntunnel. Der führt direkt durch die Alpen hindurch. Das macht die Fahrt weitaus angenehmer und du kommst gut voran, ohne dich allzu sehr zu verausgaben. Eines der vielen Highlights erwartet dich gleich zu Beginn: Das kulturreiche Salzburg mit seinen zahlreichen Museen, Cafés und Bars. Auch den 140 Meter langen Klammstein-Radtunnel im Gasteinertal zu durchfahren ist ein echtes Erlebnis.

3. Erkunde die Transalp München bis nach Venedig

Auf der Transalp München geht es in acht Etappen von der Bayrischen Landeshauptstadt bis ins traumhafte Venedig. Klingt schön? Ist es auch! Die insgesamt 580 Kilometer führen dich über die Cortina d’Ampezzo direkt in die italienische Gondelstadt. Zu Beginn radelst du an der Isar entlang, bis du die Abfahrt ins Inntal nimmst. Du befährst den bekannten Brennerradweg, der – wie du vielleicht weißt – nicht ganz ohne ist und einiges an Ausdauer erfordert. In Sterzing angekommen, schnupperst du das erste Mal mediterrane Luft. Weiter geht es über die Dolomiten, ins beschauliche Belluno und schließlich nach Venedig.

Abgesehen vom Streckenabschnitt über den Brennerradweg, ist die Route gut zu meistern und bietet insgesamt viel Erholung und eine wunderschöne Alpenlandschaft. Pluspunkt sind ganz offensichtlich Venedig mit seinen zahlreichen Kanälen, Gondeln und historisch einmaligen Renaissancebauten. Auch die wuchtigen und doch filigran anmutenden Dolomiten sind definitiv ein Highlight dieser Radstrecke.

4. Via Claudia Augusta von Donauwörth nach Ostiglia

Du möchtest Urlaub im Gebirge machen, bist dir jedoch unsicher, ob du es mit dem Fahrrad über die Alpen schaffst? In diesem Fall kannst du unbesorgt sein und den Alpe Adria Radweg wählen. Dieser gilt nämlich als eine der angenehmsten Alpenrouten für Radler und Radlerinnen. Über zwölf Etappen und (immerhin) 717 Kilometer geht es von Donauwörth nach Ostiglia – und das ohne viel Anstrengung. Fun Fact: Kaiser Claudius ließ die Via Claudia Augusta damals zur ersten richtigen Straße über die Alpen errichten. Durch sie wurde der Adriahafen Altinum mit der Donau verbunden. Damals ein Handels- und Kulturweg, heute eine Radroute für Bikerinnen und Bikern aus aller Welt.

Die Strecke führt dich u.a. nach Augsburg und ans sagenumwobene Schloss Neuschwanstein. Es geht weiter in Tirols Bergwelt bis an den Reschenpass. Angekommen in Südtirol näherst du dich dem ruhig gelegenen Reschensee und fährst schließlich nach Meran, Bozen, Trento und zum Ziel der Radroute Ostiglia. Highlights sind die Nationalparkregion Reutte sowie die Tiroler Zugspitzbahn, die dich auf den Westgipfel der Zugspitze führt. Für Architekturbegeisterte sind Schloss Landeck und die Festung Nauders absolute Pflichtstationen.

5. Auf dem Transalp-Rhone Radweg ins schöne Genf

Wenn du es etwas anspruchsvoller magst – kein Problem. Wie wäre es mit dem Transalp-Rhone Radweg? Die Route führt auf 350 Kilometern über acht Etappen von Andermatt nach Genf und ist definitiv nichts für Unerfahrene. Die Strecke bringt dich durch massive Bergpanoramen, über beschauliche Wege an der Rhone und endet im schönen Genf. Du startest über die Alpweiden des Urserentales (meist ohne Bäume) und steigst dann auf den Furkapass. Achtung: Hier kann es ganz schön anstrengend werden. Als Belohnung folgt eine Abfahrt entlang der Eistürme des Rhonegletschers – die Aussicht lohnt sich.

Außerdem lohnt sich ein Abstecher ins Naturreservat “Pfynwald” sowie an den Lac Lèman – ein idyllischer, von schneebedeckten Gipfeln umgebener, See. Sieh dir unbedingt auch die Reblandschaften von Lavaux und La Côte an. Diese Tour bietet dir – neben einigen, mühseligen Passagen bergauf – ein wirklich einmaliges Panorama. Ach ja: Auf keinen Fall verpassen solltest du einen ausgiebigen Ausflug nach Genf (immerhin eine Weltstadt).