Mann fährt auf Steinen Downhill
Ein wilder Ritt über Stock und Stein ins Tal (Bild: Alex – stock.adobe.com )

Downhill-Rennen: MTB-Schussfahrt im Adrenalinrausch

DH Rennen sind die Königsdisziplin auf dem Mountainbike. Lies, warum Downhill-Rennen so beliebt sind und was alles dazugehört.

  • 4 Min.
  • 15/04/2024 - 09:00
  • Hanna von linexo
  • Auf einen Blick

Für uns Mountainbike-Amateure können die gelungene Überwindung eines Hindernisses und eine bravourös gemeisterte Abfahrt beglückende Erfahrungen sein. Etwas, auf das wir stolz sind und das uns stark macht. Aber ein Downhill-Rennen ist noch einmal eine ganze andere Herausforderung. Lies, wofür waghalsige Mountainbiker Kopf und Kragen riskieren, was ein Downhill-Mountainbike aufweisen muss und was MTB-Sportler alles leisten. Wir möchten dir die Faszination dieses Wettkampfsports nahe bringen und geben dir am Ende unseres Beitrags Infos, wo du in Deutschland überall Downhill Bike Rennen 2024 live miterleben kannst. 

DH Rennen sind eine Radsport-Disziplin

Nach einem wilden Mountainbike-Ritt über Stock und Stein ins Tal hinunter sprechen wir gern triumphierend von „Downhill“ – was ja auch nicht falsch ist. Doch genau genommen bezieht sich dieser Begriff auf eine klar definierte Disziplin des Wettkampf-Radsports. Und dessen Anforderungen sind teilweise so extrem, dass die meisten Downhill-Fahrten auf dem typischen Wochenendausflug in die Berge nicht mithalten können. Echte Downhill-Rennen gelten wie der alpine Skisport als Gravity-Sport. Hier sorgt also schon die Schwerkraft dafür, dass es halsbrecherisch steil abwärts geht. DH Rennen führen in schwierigstem Steilgelände über mannigfaltige Hindernisse talwärts, sodass Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erreicht werden. Eine solche Schussfahrt im Gebirge verlangt den Fahrern hinsichtlich Kraft, Radbeherrschung und Konzentration alles ab. Die steile Abfahrt dauert bis zu 20 Minuten. In dieser Zeit ist jeder Fehler einer zu viel. Vielfach führen die fordernden Bergabrennen über Geländepassagen, die zu Fuß gar nicht gangbar sind. Am Ende entscheiden dann Hundertstel Sekunden, wer in diesem Schnelligkeitsturnier die Nase vorn hat.

Das richtige Bike für Downhill Rennen

Downhill-Bike Rennen erfordern spezielle wettkampftaugliche Downhill-Mountainbikes. Gewöhnliche MTBs sind im Vergleich zu einem richtigen Downhill-Rennrad zerbrechliche Vehikel, die keinen der gewagten Bike-Stunts über Geräte und Wurzeln überleben würden. Der nichts verzeihende Parcours und die hohe Geschwindigkeit machen Baugruppen notwendig, die Extremen standhalten können. Dazu gehören ultra-robuste Federungen, die eher zu Motorrädern als einem Fahrrad passen würden. Die vollhydraulischen Scheibenbremsen haben überdimensionierte Durchmesser, deren Bremsleistung mit starkem Gefälle, klobigen Steinen und Nässe zurechtkommt. Das Downhill Mountainbike hat einen besonders leichten Carbonrahmen, der sowohl über Härte als auch Torsionssteifigkeit verfügt. Der Schwerpunkt liegt eindeutig am Heck. Mit einem Downhill-Mountainbike ist deshalb das Bergauffahren keine leichte Übung – aber darum geht es ja auch nicht. Ein breiter Lenker und großvolumige Reifen tragen ebenfalls zu Manövrierfähigkeit und Fahrsicherheit bei.

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Enormer Nervenkitzel die gesamte Abfahrt (Bild: mur162 – stock.adobe.com )

Downhill Bike Rennen sind physisch belastend

Es hat einen Grund, weshalb Teilnehmer von Downhill-Bike Rennen mit Vollvisierhelmen, Oberkörperpanzer, Schutzbrillen, Handschuhen und Knieschützern ins Turnier gehen. Die Fahrer werden nahezu unaufhörlich von Stößen gebeutelt und müssen im Geschwindigkeitsrausch einer irren Beschleunigung gewachsen sein. Um ein Downhill-Rennen durchzustehen, braucht es eine trainierte Grundfitness, mentale Stärke sowie überragende Fähigkeiten in puncto Reaktionsvermögen, Koordination und Feinmotorik. Bei dem Offroad-Abenteuer dehnen sich die Sekunden ins Endlose. Jedes Nachlassen der Konzentration kann eine schlechtere Wertung oder gar einen Unfall nach sich ziehen. Dazu gehört auch ein unglaubliches Stehvermögen – bei mitunter mehreren DH Rennen am Wettkampftag. Und als ob dies nicht alles schon reichlich viel für einen Menschen wäre, muss bei Mountainbike-Rennen nach Kurven kräftig in die Pedale getreten und beschleunigt werden. Also ist immer wieder auch eine Schnellkraft wie im Straßenrennsport vonnöten.

Warum Downhill Bike Rennen so faszinierend sind

DH Rennen sind nicht einfach nur technische Abfahrten für ein Fachpublikum. Im Gegenteil: Downhill Bike Rennen umweht eine Rennsport-Atmosphäre, die mit Motocross-Events vergleichbar ist. Tausende Schaulustige säumen die Zieleinfahrt am Fuß eines imposanten Berges. Siehaben Teil an dem Adrenalinrausch, der die gesamte Downhill-Strecke in einen Open-Air-Tempel des extremen Radsports verwandelt. Downhill-Rennen haben Festivalcharakter und werden entsprechend vermarktet. Rennteams wie das von Red Bull verfügen über Online-Kanäle, die den Höllenritt der MTB-Helden in Echtheit übertragen. Die Unvorhersehbarkeit jeder Abfahrt, dramatische Action-Einlagen, plötzliche Crashs und das reaktionsschnelle Agieren der wie Ritter behelmten „Rider“ üben einen einzigartigen Reiz aus. Dieser versprüht einen Hauch vom Formel-1-Rennzirkus. Dazu gehört der enorme Nervenkitzel, der sich vom Fahrerlager direkt auf die Teilnehmer überträgt.

Downhill Rennen 2024: Das erwartet uns

Die wichtigste Serie im europäischen Downhill Rennen ist der iXS European Downhill Cup (EDC). In Deutschland wird der Ableger iXS German Downhill Cup ausgetragen. Als Dachorganisation fungiert der iXS Downhill Cup. In Deutschland starten die Downhill Rennen 2024 im Mai im nordrhein-westfälischen Winterberg und setzen sich dann mit weiteren Stationen im Thüringer Wald, in Steinach Silbersattel und im tschechischen Spicak fort. Dann gehtes im Oktober nach Bellwald in der Schweiz. Wenn du direkt vor Ort mitfiebern möchtest – hier findest du weitere Informationen. Und auch der World Cup, die zweitwichtigste Rennserie Europas, bietet mit sieben Downhill Rennen Spannung quer über den Kontinent. Zu den weltweit erfolgreichsten Assen der MTB-Abfahrt gehören der Australier Samuel Hill, die Briten Gee und Rachel Atherton oder der Südafrikaner Greg Minnaar.