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Die Fahrradmarke Canyon schreibt Rennsportgeschichte
Es begann mit Teileverkäufen vom Anhänger herunter. Heute steht die Fahrradmarke Canyon weltweit für hochklassige Rennräder und MTBs.
- Auf einen Blick
Wenn dein Herz fürs Rennradfahren schlägt oder du auf dem Mountainbike eine gute Figur machst, dann wirst du wissen, wofür Canyon steht. Die Fahrradmanufaktur aus Koblenz fertigt exquisite Bikes, die in beiden anspruchsvollen Bereichen bei vielen als Nonplusultra gelten. Und sollte dir die Fahrradmarke Canyon noch kein Begriff gewesen sein – hier erfährst du, wie sich über Jahrzehnte aus einem mobilen Teileverkauf eine prosperierende Weltmarke entwickelt hat. Dass Canyon Bikes in der deutschen Käufergunst ganz oben rangieren, zeigen nicht zuletzt die Rankings der Fahrradversicherungen.
Für so manchen macht Canyon den Unterschied
Viele Fans halten Canyon Bikes für die besten Rennräder und Mountainbikes der Welt. Der als besonders innovativ geltende deutsche Fahrradhersteller versteht sich als Trendsetter. Bei Tests und im Vergleich mit Wettbewerbern schneiden die Räder von Canyon regelmäßig mit Bestnoten ab und erringen Designpreise. Dabei ist den wenigsten bekannt, unter welchen tragischen Bedingungen die Fahrradmarke Canyon geboren wurde. Deren Ursprünge führen ins Jahr 1963 zurück. Unter der Firmierung „Radsport Arnold“ tourte Vater Arnold zu den Radrennen seines Sohnes Roman und verkaufte vor Ort Fahrradteile vom Anhänger herab. Diese Idee des Direktvertriebs sollte sich auch später als höchst erfolgreich erweisen. Doch mit nur 46 Jahren starb Romans Vater. Er selbst war da gerade 18 Jahre alt. Und auf einmal musste der junge Radsportler die Familie ernähren.
Fahrradmarke Canyon: Es begann in einer Garage
Roman Arnold führte notgedrungen den schwunghaften Fahrradhandel seines Vaters fort. In Garagen waren Teile, Trikots und Importräder gestapelt – viele dieser Produkte waren damals auf dem deutschen Markt unbekannt. Romans Bruder Franc absolvierte derweil ein Wirtschaftsstudium und stieg in den florierenden Familienbetrieb ein. Einige Jahre später auch der dritte Bruder Lothar. In Koblenz wurde ein Ladengeschäft angemietet, das bald darauf als Mekka der Rennradszene galt. Immer wichtiger wurde der Großhandel. So präsentierte das Vertriebsunternehmen die Neuheiten der US-Marke Trek. Gleichzeitig ließen die findigen Brüder eigene Räder in Taiwan produzieren. 1996 dann kreierten die Arnolds die auf Rennräder und Mountainbikes spezialisierte Fahrradmarke Canyon. Heute werden Canyon Bikes von Koblenz aus in die ganze Welt exportiert. Der Jahresumsatz des Unternehmens liegt bei 600 Millionen Euro – 2025 soll die Milliardenmarke geknackt werden. Im Versicherungshäufigkeit-Ranking 2022 der deutschen Versicherungen (Quelle: Statista) belegte Canyon mit 6,4 Prozent am Gesamtmarkt den zweiten Platz der beliebtesten deutschen Fahrradmarken – hinter Cube (19,2 Prozent) und vor Bulls (4,4 Prozent)
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Canyon genießt einen weltweiten Ruf in der Bike-Szene
Seit 2002 heißt das Unternehmen Canyon Bicycles GmbH. Canyon Bikes ist Ausrüster und Sponsor von Radsportteams, hat unter anderem 2018 mit dem Canyon SRAM Racing Team den Gewinn der Weltmeisterschaft im Mannschaftszeitfahren feiern können. Die Ironman-Weltmeister von 2015 bis 2019 spurtete auf Rädern von Canyon zum Sieg. In der Mountainbike-Szene ist beispielsweise das MTB-Ass Fabio Widmer auf einem Canyon unterwegs. Für die Koblenzer Innovationsschmiede fällt regelmäßig der eine oder andere Preis ab – etwa der Red Not Design Award, der Designpreis der Bundesrepublik Deutschland oder die Kür von Roman Arnold zum Entrepreneur des Jahres 2015. Weil der alte Firmensitz in Koblenz mit den Jahren zu klein wurde, baute Canyon gleich nebenan einen eindrucksvollen Erweiterungsbau. Weltweit beschäftigt die Fahrradmarke Canyon rund 1.400 Mitarbeiter.
Von der Mosel aus zu allen globalen Radsport-Events
Das Hauptquartier von Canyon schließt unmittelbar an einen hypermodern gestylten Showroom an, in dem Bikes und Ausstattung mit allen Sinnen erfahren werden können. Ein weiterer befindet sich im kalifornischen Carlsbad, zudem in Belgien ein Factory Service Zentrum. Gefertigt werden die Räder in Koblenz, in den Niederlanden, in Carlsbad und an weiteren 14 Produktionsstandorten von europäischen Partnerunternehmen. Die Fahrradrahmen und Gabeln werden im chinesischen Donggua vorproduziert. An der Mosel entstehen dann im Schicht-Betrieb am Fließband 500 Bikes am Tag. Bis ein Rennrad fertig montiert, bestückt und lackiert ist, dauert es rund anderthalb Stunden. Ein Triathlon-Rad braucht hingegen schon einen ganzen Tag Handarbeit.
Die Fahrradmarke Canyon fährt der Zeit voraus
Canyon Bikes haben ihren Preis, den überzeugte Kunden aber gerne zu zahlen bereit sind. Im Durchschnitt geben sie 2.800 bis 3.000 Euro für ein Rad aus Koblenz aus. Für ein Triathlon-Gefährt muss man aber auch schon mal 10.000 Euro und mehr hinlegen. Wer einen Wettkampf zu gewinnen hat, untermauert mit dieser Investition seinen Anspruch aufs Siegertreppchen. Denn an der Fahrradmarke Canyon kann kein Radsportler vorbei, der sich wirklich zur Elite zählen will. Deren eigener Qualitätsanspruch wird immer wieder mit innovativen Neuheiten eingelöst. Dazu gehört die Einführung des KIS-Systems (Keep It Staple) von Syntac, das durch eine Mittelzentrierung des Vorderrads die ungleich wirkenden Kräften beim Lenken ausgleicht. Oder mit Teilen aus dem 3D-Drucker, um eine nachhaltigere Produktion zu ermöglichen. Mittels des Laserschmelzens könnte so der Materialverbrauch bei der Herstellung gesenkt werden. 2022 war der Prototyp eines ersten „gedruckten“ Fahrradrahmens eine deutliche Empfehlung für die Entwickler, in dieser Richtung weiter zu tüfteln.