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Gebrauchte Fahrräder kaufen
Gebrauchte Fahrräder können gerade im gehobenen Preissegment erheblich günstiger sein. Lesen Sie hier, was beim Kauf eines Secondhand-Fahrrads wichtig ist!
- Auf einen Blick
Für Fahrräder im gehobenen Segment muss man inzwischen tief in die Tasche greifen. Wenn man trotzdem nicht auf eine hochwertige Ausstattung verzichten möchte, ist ein gebrauchtes Fahrrad eine kostensparende Alternative. Dieser Artikel beleuchtet, worauf man beim Kauf achten sollte.
Vorteile eines gebrauchten Rades
Die Kosten eines qualitativ hochwertigen neuen Fahrrads und erst recht eines Pedelecs sind oft so hoch, dass man eher von einer Investition als von einem Kauf sprechen kann. Aber lohnen sich solche Investitionen immer?
Es ist möglich, dass man nach kurzer Zeit das Interesse verliert oder merkt, dass der gewählte Fahrradtyp doch nicht zum Fahrverhalten passt. Bei einem kostspieligen Fahrrad ist das nicht nur ärgerlich, sondern ein herber finanzieller Verlust. Mit dem Kauf eines gebrauchten Rades ist es hingegen möglich, die Anschaffungskosten niedriger halten.
Nachteile eines gebrauchten Rades
Wenn man statt 3.000 Euro nur 800 Euro bezahlen muss, klingt das nach einem Schnäppchen. Treten aber die folgenden Punkte ein, sind auch 800 Euro schon zu viel:
- Das Fahrrad hat einen versteckten Schaden, der erst nach dem Kauf auffällt.
- Die Garantie für die meisten Komponenten ist bereits abgelaufen.
- Das Fahrrad wurde sehr intensiv genutzt und bei vielen Teilen zeigt sich bereits Materialermüdung.
- Der Verkäufer war gar nicht der rechtmäßige Eigentümer des Fahrrades.
Der versteckte Schaden
Leider kann man einen versteckten Schaden nicht auf Anhieb erkennen. Gute Materialkenntnisse können beim Beurteilen eines Rades hilfreich sein: Ein stark belasteter Stahlrahmen fällt durch Verformungen auf und Dellen am Alurahmen weisen auf unsanfte Behandlung hin.
Problematisch sind Carbon-Rahmen. Diese können durch entsprechende Schläge in ihrem Inneren beschädigt worden sein, ohne dass dies von außen zu sehen ist. Der Kauf gebrauchter Fahrräder mit Rahmen aus Carbon ist also immer eine echte Vertrauenssache.
Die Garantie für manche Komponenten ist abgelaufen
Investiert man viel Geld in ein hochwertiges Rad, sollten vorhandene Garantien nicht außer Acht gelassen und die Garantiebedingungen geprüft werden. Wurden Veränderungen am Fahrrad vorgenommen, kann das zum Erlöschen der Garantie führen. Manche Garantien setzen eine regelmäßige Wartung bestimmter Teile in einer Fachwerkstatt voraus. Auch das sollte geprüft werden, bevor man sich zum Kauf entschließt.
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Das Fahrrad ist schon älter und wurde intensiv genutzt
Das Alter eines Fahrrades kann den Kaufunterlagen entnommen werden. Sind diese nicht vorhanden, hilft vielleicht die Rahmennummer weiter. Im Internet gibt es Datensammlungen, die für jede Rahmennummer das vermutliche Herstellungsjahr anzeigen.
Bei intensiver Nutzung kann Materialermüdung auftreten. Ob ein bestimmter Werkstoff dafür anfälliger ist als ein anderer, wird heftig diskutiert. Oft hilft hier schon ein Blick auf den Fahrradtyp und die Verarbeitung des Rahmens.
Die Belastungsgrenze eines stabilen Reiserades wird vom Vorbesitzer nur selten erreicht worden sein, wenn dieser damit nicht gerade durch Nord- und Südamerika oder entlang der Seidenstraße getourt ist.
Bei einem Rennrad sollte man schon vorsichtiger sein: Hier wird besonders bei der Materialdicke gespart, um das Rad für hohe Leistungen zu optimieren. Ein solches Rad erreicht seine Belastungsgrenze in Bezug auf die Lebensdauer schon eher.
Das Fahrrad wurde gestohlen
Um nicht versehentlich ein gestohlenes Fahrrad zu kaufen, helfen folgende Maßnahmen:
- Man lässt sich die Kaufunterlagen aushändigen, wo die Rahmennummer des gebrauchten Fahrrades vermerkt ist.
- Werden solche Unterlagen nicht zur Verfügung gestellt, lohnt sich ein Blick in verschiedene Online-Datenbanken, in denen die Rahmennummern von als gestohlen gemeldeten Fahrrädern gespeichert sind.
Eigentümerwechsel vollständig dokumentieren
Beim Kauf eines gebrauchten Fahrrades tritt ein Eigentümerwechsel ein, der lückenlos dokumentiert werden sollte. Dazu muss man folgendes wissen:
Wird das gebrauchte Rad gestohlen, kann man es von der Polizei nur dann zurückfordern, wenn man sich als Eigentümer ausweisen kann.
Dabei helfen Kaufunterlagen, in denen die Rahmennummer eingetragen ist. Zusätzlich sollte man den Verkäufer fragen, ob er das Rad in einer Online-Datenbank registriert hat. Solche Einträge müssen dem neuen Besitzer entsprechend angepasst werden.
Besonders problematisch ist dabei die Friedberger Eigentümer-Identifikations-Nummer (FEIN), welche manche Fahrradbesitzer zusätzlich an ihren Rädern anbringen. Der FEIN-Code hat für den Zweitbesitzer einen Nachteil: Er beinhaltet die Wohnanschrift und die Initialen des ursprünglichen Besitzers.
Wurde ein FEIN-Code am Rahmen des angebotenen Fahrrades angebracht, ist eine Dokumentation des Kaufs besonders wichtig: Bei Auffinden des Fahrrades orientieren sich die Behörden an der FEIN und kontaktieren wahrscheinlich den Erstbesitzer.
In einem solchen Fall ist es hilfreich, wenn man mithilfe der Kaufunterlagen nachweisen kann, dass der FEIN-Code nicht mehr gültig ist.
Unterschiede bei den Einkaufsquellen
Gewerbliche Fahrradhändler müssen auch für gebrauchte Fahrräder eine Gewährleistung bieten. Mit einem Kauf bei einem Händler ist man auf der sicheren Seite, falls es während der Gewährleistungsfrist zu einem Schaden am Rad kommt. Allerdings sind gebrauchte Bikes hier etwas teurer als zum Beispiel auf Verkaufsplattformen für gebrauchte Güter.
Resümee
Der Kauf eines gebrauchten Qualitätsrades kann sich auszahlen, denn man erhält ein hochwertiges Produkt zu einem niedrigeren Preis. Je nachdem, aus welchem Werkstoff der Rahmen gefertigt wurde, droht aber die Gefahr eines versteckten Schadens oder einer Materialermüdung. Um nicht versehentlich ein gestohlenes Fahrrad zu kaufen, sollte man zudem auf Kaufunterlagen mit eingetragener Rahmennummer bestehen.