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Klickpedal vs. Plattformpedal – Das ist der Unterschied

Was genau ist ein Klickpedal, was ein Plattformpedal? Wir stellen dir beide Typen vor und verraten, welche Vor- und Nachteile die Fußhebel besitzen.

  • 5 Min.
  • 03/08/2022 - 11:59
  • Jan von linexo
  • Auf einen Blick

Fahrrad ist nicht gleich Fahrrad. Ein Bike besitzt viele Komponenten, angefangen beim Modell bis hin zur Wahl des Schutzblechs. Heißt: Es gibt eine Fülle an Bikes und Kombinationsmöglichkeiten. Das ist auch gut so. Schließlich ist jedes Rad und jeder Fahrer anders und es kommt darauf an, dass das Bike deinen Anforderungen gerecht wird. Auch bei den Pedalen herrscht große Variation. Je nach Rad und Fahrerin bieten sich ganz verschiedene Pedale an. Wenn es ums Mountainbike geht, kann zwischen zwei Arten von Pedalen unterschieden werden: Dem Klickpedal und dem Plattformpedal. Was bedeutet das genau? Was zeichnet ein Klick-, was ein Plattformpedal aus? Ist eines von beiden besser als das andere? Was sind generell die Vor- und Nachteile beider Pedale? Ganz schön viele Fragen. Wir verraten dir alles, was du über Klick- und Plattformpedale wissen musst und wann sich welches am besten eignet.

Pedale, die heimlichen Helden deines Bikes

Wann immer es in Bike Zeitschriften um Tipps und Tricks zum richtigen Umgang geht, wird meistens über verschiedene Modelle, wie Mountainbikes, Rennräder oder Allrounder gesprochen. Oder es geht um den richtigen Reifendruck oder wie du eine Kette reinigst. Alles wichtig. Relativ wenig Beachtung finden hingegen Pedalen. Komisch eigentlich, denn ohne sie geht nichts. Sie geben dir Halt beim Treten und sorgen sprichwörtlich dafür, dass du vorankommst. Pedale sind die heimlichen Helden deines Bikes. Mit Blick auf Mountainbikes kann zwischen zwei verschiedenen Typen unterschieden werden: Dem Klick- und dem Plattformpedal. Wir stellen dir beide vor und sagen, welches sich wann am besten eignet.

Was ist ein Plattformpedal?

Ein Plattformpedal ist im Grunde die breite Version eines klassischen Pedals. Während die typischen Fußhebel eher schmal und länglich sind, gehen Plattformpedale in die Breite. Plattformpedale, manchmal auch "Flatpedals" genannt, sind dementsprechend quadratisch (beinahe zumindest). Der Gedanke dahinter: Durch ihre große Fläche geben Plattformpedale mehr Halt. Warum ist das wichtig? Ganz einfach: Flatpedals sind für den Einsatz in Mountainbikes konzipiert. Hier kommt es natürlich auf den richtigen Grip an. Beim Mountainbiken kann es schließlich schon einmal turbulent zugehen.

Plattformpedale unterscheiden sich noch in einem anderen Aspekt von Standard Pedalen. Flatpedals besitzen sogenannte Pins. Das sind kleine Stifte, die rings um den Rand des Pedals angebracht sind und dort hinausragen. Die Pins sind auf beiden Seiten angebracht, sodass es keine Rolle spielt, mit welcher Seite der Fußhebel nach oben zeigt. Die Stifte erfüllen einen ähnlichen Zweck wie die breite Fläche der Pedale: Sie geben zusätzlichen Halt. Mit einem entsprechenden Schuh, der speziell für den Einsatz mit Flatpedals konzipiert ist, gibt es praktisch kein Verrutschen mehr. Das Profil des Schuhs ist so beschaffen, dass sich die Pins darin optimal verhaken und nicht hin und her rutschen können. Nichtsdestotrotz lässt sich dein Fuß durch Anheben wieder leicht vom Pedal lösen.

Was ist ein Klickpedal?

Klickpedale, auch "Klickies" genannt, sind quasi die Extremversion von Flatpedals. Beide bieten dir Halt beim Fahren, die Klickpedale tun dies aber in einer fortgeschrittenen Form. Wie der Name bereits verrät, klickst du deine Schuhe nämlich auf die Pedale und fixierst sie so damit.

Dein Schuh verbindet sich durchs Klicken also fest mit der Pedale. Ein Klickpedal ist ähnlich breit wie ein Flatpedal, besitzt im Gegensatz dazu aber eine spezielle Metallvorrichtung in der Mitte. Diese Vorrichtung ist dafür verantwortlich, dass dein Schuh auf der Pedale fixiert wird. Hierzu bedarf eines entsprechenden Pendants, nämlich eines Schuhs mit Klicksystem. Das Gegenstück am Schuh wird Cleat genannt. Klickpedal und Cleat verbinden sich durch einen Klick. Anschließend ist dein Schuh auf der Pedale befestigt und verrutscht nicht mehr. Die Verbindung zwischen Pedale und Schuh kann übrigens graduell eingestellt werden. Für Anfänger empfiehlt sich zunächst eine lockere Verbindung.

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Was sind die Vor- und Nachteile von Plattformpedalen und Klickpedalen?

Je nach Einsatzzweck und Erfahrung des Fahrers, eignen sich mal Plattformpedale und mal Klickpedale mehr. Es gibt also nicht DAS perfekte Pedal. Beide besitzen nicht nur Vorzüge, sondern natürlich auch ein paar Nachteile, die es bei der Wahl des richtigen Pedals zu berücksichtigen gilt. Im Folgenden stellen wir dir die Vor- und Nachteile beider Pedale vor.

Plattformpedale

PRO: Die Vorteile der Flatpedals liegen klar auf der Hand: Sie haben eine große Fläche. Auf diese Weise hast du beim Fahren einen sicheren Tritt. Dein Fuß ist zudem immer frei, das gibt dir maximale Flexibilität auf dem Sattel. Dies kommt in turbulenten Momenten äußerst gelegen, wenn du dein Bein zum Balance halten benötigst. Du kannst zudem jeden Schuh verwenden. Obwohl es spezielles Flatpedal Schuhwerk gibt, lassen sich die Pedale mit allen Schuhen bedienen. Auf- und absteigen geht mit Plattformpedalen zudem deutlich einfacher. Gerade in bergigem Terrain musst du u.U. öfters mal runter vom Sattel und schieben. Solltest du gerne Tricks auf dem Bike machen, sind Flatpedals angenehmer. Sie erlauben deinen Füßen mehr Spielraum. Beim Schieben sind Plattformpedal- oder normale Schuhe definitiv besser. Du hast durchgehend Profil und erleichterst das Gehen.

CONTRA: Mit Flatpedals kann es vorkommen, dass du in turbulenten Situationen abrutscht. Dadurch, dass du nicht fest mit der Pedale verbunden bist, ist das Wegrutschen in Einzelfällen durchaus möglich. Es kann zudem dauern, bis du Halt gefunden hast. Das Zusammenspiel von Pins und Sole erfordert etwas Geduld. Pass zudem auf, dass du dich an den kleinen Stiften nicht verletzt. Beim Sturz oder einer unachtsamen Bewegung kannst du dir an den Pins schnell eine Schramme holen. Die Stifte erlauben zudem nur, dass du sie drückst. Klickpedale lassen sich im Gegensatz dazu auch nach oben ziehen.

Klickpedale

PRO: Der Vorteil von Klickies ist, dass sie einen sicheren Stand haben. Mithilfe des Einrastens gibt es kein Verrutschen mehr. Durch die Vorrichtung befindet sich dein Schuh zudem immer an derselben Position. Auf diese Weise hast du die Sicherheit, dass dein Fuß stets die optimale Stellung auf der Pedale hat. Das Klicken fixiert Schuh und Pedale. Dies erlaubt es dir beim Treten nicht nur zu drücken, sondern auch zu ziehen. In besonders engen Passagen ist es manchmal nötig, das Hinterrad zu übersetzen, es also anzuheben. Der Einsatz der Klickies macht das relativ einfach möglich, da du das Rad durch ein Ziehen bewegen kannst. Klickpedale funktionieren überdies wetterunabhängig. Deine Schuhe sind fixiert, somit kommt es auch bei schlechtem Wetter nicht dazu, dass du auf der Pedale verrutschst.

CONTRA: Der Umgang mit dem System aus Klickies und Cleats will erst einmal gelernt sein. Du brauchst eine ganze Weile, bis du die Mechanik verinnerlicht hast und dich schnell ein- und wieder ausklicken kannst. Das macht das Verwenden der Klickpedale nicht so intuitiv wie Flatpedals bzw. normale Pedale. Darüber hinaus birgt das Fixieren deines Schuhs mit der Pedale natürlich die Gefahr, dass du im Falle eines Sturzes nicht so leicht vom Rad kommst. Auch brenzlige Situationen können nicht mal schnell mit einem Anheben des Beins ausbalanciert werden. Du bist sprichwörtlich mit dem Rad verbunden. Die Verwendung von Klickies und Cleats bedarf also definitiv der Übung. Nur wenn du ausreichend Erfahrung und Routine im Umgang damit hast, macht der Einsatz Spaß und ist sicher.