Eine Frau fährt auf einem E-Bike. Im Hintergrund befindet sich eine schöne Landschaft.
E-Bike-Akku-Reichweite: Welche Distanzen sind möglich? (Bild: Patrizia Tilly - stock.adobe.com )

E-Bike-Akku-Reichweite: Welche Distanzen sind möglich?

Welche Lebensdauer hat ein E-Bike-Akku? Welche Faktoren beeinflussen die E-Bike-Akku-Reichweite und wie weit kommst du mit einer Akkuladung?

  • 5 Min.
  • 21/06/2017 - 11:19
  • Hanna von linexo
  • Auf einen Blick

E-Bikes sind voll im Trend. Kein Wunder, denn schließlich bieten sie viele Vorteile: Steigungen und Gegenwind verlieren ihren Schrecken, du kommst nicht mehr verschwitzt im Büro an und tust dennoch einiges für die Fitness. All das dank eines Akkus, der kräftig unterstützt. Aber wie weit kommst du eigentlich mit einer Akkuladung? Welche Faktoren beeinflussen die E-Bike-Akku-Reichweite? Welche Lebensdauer hat ein Akku? Wie oft kann er geladen werden? Und was solltest du noch beim Kauf beachten? In diesem Artikel findest du coole und nützliche Infos zur Reichweite deines Pedelecs oder E-Bikes. Außerdem bekommst du Tipps, wie du diese selbst steigern kannst.

E-Bike-Akku-Reichweite: Alle Infos

Eine Frage der Kapazität

Es gilt: Je höher die Kapazität in Wattstunden (Wh), desto größer die Reichweite. Die üblichen Lithium-Ionen-Akkus haben eine hohe Stromspeicherfähigkeit und verfügen meistens über 400 bis 500 Wh. Hersteller sagen, damit kommst du normalerweise zwischen 130 und 200 km weit. Aber Achtung, diese Zahlen solltest du hinterfragen. Denn neben der Akkukapazität spielen viele weitere Faktoren eine Rolle für die E-Bike-Reichweite beeinflussen können.

Lass deine Muskeln spielen

Eine einfache Rechnung: Je mehr du deinem Akku abverlangst, desto geringer wird die E-Bike-Akku-Reichweite. Wenn du also regelmäßig mit hoher oder höchster Unterstützungsstufe fährst, ist eine E-Bike-Reichweite von 200 km ausgeschlossen. Auch der Gang, in dem du fährst, spielt eine große Rolle. Eine höhere Übersetzung und der damit höhere Tretwiderstand erfordern mehr Energie. Optimal zum Stromsparen ist eine Trittfrequenz von 60 bis 80 Umdrehungen pro Minute. Vermeide nach Möglichkeit häufiges Anfahren – das ist ein echter Stromfresser!

E-Bike-Akku-Reichweite: geografische Faktoren

Ebenfalls ganz logisch: Bergfahrten mit entsprechenden Steigungen sind hinsichtlich der E-Bike-Akku-Reichweite eine ganz andere Hausnummer als der gemächliche Ritt zur Arbeit bzw. eine geruhsame Fahrradtour durch flaches Gelände. Gegenwind verlangt dem Akku ebenfalls einiges ab, genau wie ein weicher Untergrund.

Gewichtige Faktoren

Auch das Gesamtgewicht, also das Gewicht des Fahrers plus Zuladung, hat Einfluss auf die E-Bike-Akku-Reichweite. Zu bedenken ist außerdem, dass ein leistungsstärkerer Akku auch immer ein höheres Gewicht hat. Entsprechend solltest du dich vor dem Kauf hinsichtlich der von dir benötigten Akkukapazität beraten lassen. Wie du die Zuladung bei größeren Fahrradtouren möglichst gering halten kannst, erfährst du übrigens in unserem Beitrag Packliste/Checkliste Fahrradtour. kannst du auch eine super praktische Packliste herunterladen.

E-Bike-Akku-Reichweite: So maximierst du den Radius

Mit regelmäßiger Wartung kannst du die Reichweite deines E-Bikes deutlich erhöhen. Das fängt bereits mit dem optimalen Reifendruck an: Mit ungenügend gefüllten Reifen verlierst du nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch Energie – genau wie dein Akku. Detaillierte Informationen dazu, wie du deinen Reifendruck kontrollieren und anpassen kannst, findest du unter Reifendruck beim Fahrrad. Ein weiterer wichtiger Aspekt zur Reichweite des E-Bikes ist die Pflege der mechanischen Bauteile. Gut geölte Komponenten erhöhen die Fahrtdauer. Ein echtes Mehr an E-Bike-Akku-Reichweite bieten Modelle mit Energierückgewinnungsfunktion, auch Rekuperation genannt: Mit dem entsprechenden Elektromotor wird Energie, die du beim Bremsen oder bei Bergabfahrten erzeugst, in den Motor zurückgeführt und der Akku damit gespeist. Der Kauf eines entsprechend hochpreisigen E-Bikes ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn du regelmäßig längere Touren damit fahren möchtest.

Kurz und knapp: So steigerst du die E-Bike-Reichweite:

  • Wähle nach Möglichkeit eine geringere Unterstützungstufe
  • Fahre mit höherer, gleichmäßiger Trittfrequenz
  • Vermeide möglichst Start / Stopp-Fahren, z. B. durch rechtzeitiges Schalten
  • Lass dich vor dem Kauf dazu beraten, welche Akkukapazität zum Gesamtgewicht und zu deiner Nutzung passt
  • Kontrolliere regelmäßig den Luftdruck
  • Fahrradkette und andere mechanische Komponenten regelmäßig reinigen und ab und zu nachfetten (Achtung, fette keinesfalls die Bremsen!)
  • Wähle gegebenenfalls ein E-Bike-Modell mit Rekuperationsfunktion

Außerdem hast du natürlich noch die Möglichkeit, einen Zweitakku mitzuführen. Das ist allerdings nicht nur kostspielig, sondern erhöht darüber hinaus auch das Gesamtgewicht. Dieser Tipp lohnt sich daher eher für Weitreisende.

So berechnest du die Reichweite deines E-Bike Akkus

Du möchtest ganz genau wissen, wie weit du mit deinem E-Bike kommen kannst? Im Internet gibt es diverse Reichweitenassistenten, mit deren Hilfe du die E-Bike-Reichweite berechnen kannst. Die Ergebnisse sind tatsächlich relativ exakt. Ein solcher Assistent kann dir zudem bei der Kaufentscheidung helfen. Du musst nicht nur Angaben zur Strecke und zum Fahrer machen, sondern auch zum entsprechenden (Wunsch-) E-Bike. Um dir einen ersten Eindruck zu vermitteln, unter welchen Voraussetzungen sich die Reichweite wie ändert, haben wir einige Daten tabellarisch aufgeführt:

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Kategorie Stadtrad Trekkingrad
∅ Spannung 36 V 36 V
Motor Mittelmotor Mittelmotor
Motorleistung* Stufe 3 Stufe 3
∅ in km/h 15 km/h 20 km/h
Gesamtgewicht** 100 kg 110 kg
105 kg 115 kg
110 kg 120 kg
Streckenart flache Strecke vereinzelte Anstiege
Untergrund guter Asphalt Schotterweg
Anfahrtshäufigkeit oft mittel
Windverhältnisse mäßiger Wind mäßiger Wind
Reichweite 25,4 km 16,1 km
24,5 km 15,5 km
23,6 km 15,0 km

* Stufe 3 = 45 % Motorleistung und 55 % Eigenleistung

** Fahrradgewicht + dein Gewicht + Gepäck

Quellen: Reichweiten-Assistent von Bosch sowie Reichweiten-Assistent Fischer Fahrrad

E-Bike-Akku-Reichweite: sinkende Akkuleistung

Welche Lebensdauer und Reichweite ein E-Bike-Akku hat, hängt von seiner Qualität ab. Hochwertige Lithium-Ionen-Akkus, die sich übrigens problemlos auch teilaufladen lassen, weil es bei ihnen keinen nennenswerten Memory-Effekt mehr gibt, bringen es auf bis zu 1.000 Ladezyklen. Je nachdem, wie oft du mit deinem Fahrrad unterwegs bist, entspricht das einer Lebensdauer von etwa drei bis fünf Jahren. Allerdings lässt die Akkuleistung bereits nach circa 500 Ladezyklen nach. Um wieder die volle E-Bike-Akku-Reichweite zu erhalten, kann sich ein Akkutausch lohnen. Dein Fachhändler wird dich dazu gerne beraten.

So hältst du den E-Bike-Akku fit

Richtige Pflege und Wartung kann die Lebensdauer des Akkus und damit die E-Bike-Akku-Reichweite deutlich erhöhen:

  • Setze den Akku weder ausgesprochen kalten oder heißen Temperaturen aus.
  • Entlade den Akku niemals komplett.
  • Lies auf jeden Fall die Betriebsanleitung des Herstellers sorgfältig durch und befolge die entsprechenden Anweisungen.
  • Nutze im Winter einen Neoprenschutz für den Akku.
  • Verwende ausschließlich das Originalladegerät.
  • Wenn du dein E-Bike eine Weile nicht nutzt, dann lagere den Akku an einem trockenen Ort. Die Temperatur sollte möglichst zwischen 10 und 15 Grad Celsius liegen. Dabei sollte er mit 50 bis 70 Prozent seiner Kapazität geladen sein. Weitere Hinweise dazu, wie du deinen Akku bestmöglich schützen kannst, findest du unter Schutz für den Akku und Tipps für einen langanhaltenden Spaß mit dem E-Bike Akku.

 

E-Bike-Akku-Reichweite: wichtig für deine Kaufentscheidung

Welche Strecken der Akku deines E-Bikes oder Pedelecs tatsächlich bewältigt, ist also von diversen Faktoren abhängig. Die Akkuleistung sollte zu deinem Fahrverhalten und deinen Plänen passen. Wenn du lediglich eine kurze Strecke zur Arbeit fahren möchtest, brauchst du weniger Power als bei einer langen Fahrradtour durch anspruchsvolles Gelände. Für Kurzstreckenfahrer könnte es sogar sinnvoll sein, einen kleineren Akku zu wählen. Dieser ist preisgünstiger und verfügt über ein geringeres Gewicht. Das erleichtert beispielsweise das Tragen des Fahrrads entsprechend.

Es ist auf jeden Fall wichtig, dass du dich vor dem Kauf ausführlich vom Fachhändler beraten lässt. Schau dir außerdem vorab auch schon einmal entsprechende Tests im Internet an. Nicht nur die E-Bike-Akku-Reichweite ist von Bedeutung! Achte darauf, welche Garantie auf den Akku gegeben wird – die Gewährleistung sollte nicht unter zwei Jahren liegen. Und während die Stromkosten für eine Aufladung des Akkus bei fast allen Modellen zwischen 10 und 15 Cent liegen, kann die Dauer erheblich schwanken: Ein voller Ladezyklus benötigt in der Regel zwischen 1,5 und 5 Stunden, je nach Effizienz der Energieaufnahme. Dieser Aspekt ist besonders wichtig, wenn du auf deiner Tour mehrere Ladezyklen benötigst. Schließlich möchtest du nicht einen Großteil des Tages mit dem Aufladen deines Akkus verbringen. Kurzum: Nimm dir vor dem Kauf ausreichend Zeit, um ein E-Bike auszuwählen, das deinen Bedürfnissen optimal entspricht.