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Radschnellwege in Deutschland

Radschnellwege in Deutschland – Informiere dich hier über den aktuellen Stand der Schnellwege fürs Fahrrad in deinem Bundesland!

  • 5 Min.
  • 12/01/2018 - 00:00
  • Jan von linexo
  • Auf einen Blick

In Deutschland gibt es seit 2010 Bestrebungen den Fahrradverkehr mit Hilfe von Radschnellwegen aufzuwerten. Die Entwicklungen nehmen je nach Region unterschiedliche Verläufe. Über den aktuellen Entwicklungsstand berichten wir in diesem Artikel.

Allgemeines zu den Radschnellwegen

Über die Radschnellwege im Allgemeinen haben wir bereits im Artikel Fahrradschnellwege geschrieben. Die wichtigsten Punkte schnell zusammengefasst: 

  • Radschnellwege sollen großen Bevölkerungsgruppen die Fahrt zwischen Wohnung und Arbeitsstätte bzw. schulischer Einrichtung ermöglichen. 
  • Die Betonung liegt dabei auf einer Fahrt mit hoher Geschwindigkeit bei möglichst geringer körperlicher Anstrengung und geringem Gefährdungspotential durch Autofahrer oder für Fußgänger. 
  • Es gibt ein Bekenntnis der verantwortlichen Kommunen und Länder, diese Wege 365 Tage im Jahr in gutem Zustand zu halten und durch ausreichende Beleuchtung rund um die Uhr nutzbar zu halten. 
  • In offiziellen Texten werden die Radschnellwege in Deutschland auch Radschnellverbindungen genannt. 

Im Folgenden beschreiben wir ausgewählte Projekte in Deutschland. Die einzelnen Vorhaben unterscheiden sich oft durch die Bauträger, die in einer Bandbreite von kleiner Kommune über das Land bis hin zum Bund reichen. Die Projekte werden nach Bundesländern sortiert angeführt. 

Baden-Württemberg

Im Land Baden-Württemberg sind drei Radschnellwege in Planung. Um bei diesen Leuchtturmprojekten einen einheitlichen Standard für alle Wege durchzusetzen, werden diese hauptverantwortlich vom Land getragen. 

So übernahm das Land Baden-Württemberg die Baulastträgerschaft für die drei Strecken  

  • Heidelberg - Mannheim,  

  • Heilbronn - Neckarsulm - Bad Wimpfen, 

  • Esslingen - Stuttgart.  

Um auch in Zukunft den Bau, die Erhaltung und die Unterhaltung von Radschnellwegen in einer Hand belassen zu können, denkt man in Baden-Württemberg über die Gründung von Zweckverbänden nach. 

Bayern

Landkreis München 

Der Landkreis München prüft zurzeit vier Trassen für Radschnellwege. Am wahrscheinlichsten wird dabei die Realisierung der Strecke von München zum Hochschulstandort Garching mit Abzweig nach Unterschleißheim eingeschätzt. 

Bei der Gestaltung der Trassen sollen neben Sternverbindungen auch Querverbindungen geplant werden. Noch ist die angestrebte Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h allerdings Gegenstand von politischen Diskussionen. 

Städteachse Nürnberg 

Auf Basis von Vorschlägen des ADFC wird hier die Verbindung der folgenden Städte angestrebt: 

  • Nürnberg,  

  • Fürth,  

  • Erlangen,  

  • Schwabach und  

  • Herzogenaurach  

Das gemeinsam vom Freistaat Bayern und den beteiligten Gebietskörperschaften getragene Projekt befindet sich aber noch im Planungsstadium. 

Dabei geht es auch um die Festlegung der jeweiligen Verantwortlichkeiten für Fahrwegerhaltung und Straßenräumung. Als Ergebnis des Projektes möchte man die Standards für Fahrradschnellwege in Bayern festgelegt haben. 

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Berlin

Radschnellweg unter einer Hochbahn 

In Berlin bemüht sich die Planungsgruppe paper planes e.V. mit Hilfe von Crowdfunding um die Einrichtung eines Radschnellweges unter der Trasse der berühmten U1-Hochbahn. Dadurch soll der vernachlässigte Raum unter der Hochbahn zu einer urbanen Hauptschlagader für Radfahrer umgewandelt werden. 

Bremen

Im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) Bremen 2025 ist ein Netz von acht „Rad-Premiumrouten“ angedacht. Diese Strecken entsprechen der Definition von Radschnellverbindungen mit geringfügigen Anpassungen bei den Ausbaustandards. Die erste Route nach Bremen-Nord soll noch vor 2019 eröffnet werden. 

Hessen

Die Region Frankfurt Rhein-Main in Hessen gilt als eine Pendlerhochburg in Deutschland. Die Wohn- und Arbeitsgebiete der Städte Frankfurt am Main, Darmstadt, Wiesbaden, Mainz und Offenbach am Main liegen dicht beieinander und erzeugen komplexe Pendlerströme. Zur Entlastung des Straßen- aber auch des öffentlichen Nahverkehrs werden zurzeit drei Projekte verfolgt. 

Radschnellweg Frankfurt - Darmstadt 

Der erste Radschnellweg wurde für die Verbindung Frankfurt – Darmstadt angedacht. Dabei soll das Einzugsgebiet von  

  • Frankfurt am Main,  

  • Neu-Isenburg,  

  • Dreieich,  

  • Langen,  

  • Egelsbach,  

  • Erzhausen und  

  • Darmstadt  

miteinander verbunden werden. 

Radschnellweg Frankfurt - Hanau 

Ein weiterer Radschnellweg soll die Gebiete nördliche des Mains erschließen. Mit einer Länge von 15 bis 20 km werden Frankfurt am Main, Maintal und Hanau miteinander verbunden. Die entsprechende Absichtserklärung wurde im Februar 2016 unterzeichnet. Auch online gesammelte Hinweise und Anregungen sind in die Planungen eingeflossen. 

Radschnellweg Frankfurt - Gateway Gardens 

Im Zuge des EU-Förderprojekts Cycle Highways Innovation for Smarter People Transport and Spatial Planning (CHIPS) und des Nationalen Radverkehrsplans 2020 (NRVP) erarbeitet der Regionalverband die Grundlagen für einen Radschnellweg von der Frankfurter Innenstadt zum Flughafen und dem neu entstehenden Gewerbeviertel Gateway Gardens. 

Niedersachsen

Die erste in Deutschland realisierte Route eines Radschnellwegs ist der Radschnellweg Göttingen. Diese vier Kilometer lange Strecke wurde 2015 fertiggestellt. Sie verbindet den Göttinger Hauptbahnhof mit dem Nordcampus der Georg-August-Universität. 

Nordrhein-Westfalen

Im November 2015 wurde das erste Teilstück des Radschnellwegs Ruhr RS1 zwischen Mühlheim an der Ruhr und Essen eröffnet. Im Endausbau sollen folgende Städte auf einer 100 km langen Strecke miteinander verbunden sein:  

  • Duisburg,  

  • Mülheim an der Ruhr,  

  • Essen,  

  • Gelsenkirchen,  

  • Bochum,  

  • Dortmund,  

  • Unna,  

  • Kamen,  

  • Bergkamen und  

  • Hamm  

Insgesamt werden zehn Städte und vier Universitäten miteinander verbunden. 

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz hat die Strecke Mainz - Ingelheim - Bingen für ein Pilotprojekt ausgewählt. Die Strecke ist attraktiv, da sie sich durch eine Landschaft mit flacher Topografie bewegt. Die Verflechtungen der Pendler sind hier besonders hoch, bei Schlechtwetter könnten die Radfahrenden auf das Verkehrsmittel Bahn als Alternative ausweichen. 

 

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