Ein Fahrradschloss umschließt ein Fahrrad.
Ungewöhnliche Fahrradschlösser (Bild: Markus Spiske - stock.adobe.com )

Ungewöhnliche Fahrradschlösser

In diesem Artikel informieren wir dich über verschiedene Typen von Fahrradschlössern. Ein Fahrradschloss aus Stoff oder ein Fahrradschloss mit Alarm? 

  • 5 Min.
  • 25/10/2018 - 12:15
  • Jan von linexo
  • Auf einen Blick

Über verschiedene Typen von Fahrradschlössern aus Stahl wurde an dieser Stelle schon häufiger berichtet. In der Zwischenzeit sind Schlösser aus anderen Materialien und mit anderen Funktionen auf den Markt gekommen, die durchaus interessante Alternativen bieten. 

Textile Schlösser

Ein Fahrradschloss aus Stoff? So befremdlich das auch klingen mag, dieses Material sollte nicht unterschätzt werden: Es gibt optisch und ergonomisch gesehen gute Gründe für ein Textilschloss. Massive Bügel- und Faltschlösser wirken immer etwas unelegant und sind zudem sperrig. Außerdem besteht die Gefahr, dass sie Kratzer am Fahrrad verursachen. 

Ganz anders verhält es sich mit einem Textilband: Hübsch eingerollt lässt es sich zum Beispiel unter dem Oberrohr transportieren und ist zudem in verschiedenen Farben erhältlich. Und beim Anschließen des Fahrrads lässt sich das biegsame Band schnell um alle Rohre winden. 

Diebstahlschutz

Wie widerstandsfähig solche Schlösser gegen Werkzeuge sind, hängt von der jeweiligen Zusammensetzung der Textilbänder ab. Generell ist es dank ihrer Flexibilität schwerer, sie mit Bolzenschneidern oder Hammer und Meißel zu durchtrennen. 

Leider sind nicht alle Textilbänder gegen eine Säge gefeit. Auf YouTube kann man in diversen Videos sehen, wie schnell sich ein solches Textilband durchsägen lässt. Allerdings funktioniert das nur, wenn das Band straffgezogen werden kann. 

Wer also das Textilband so um Fahrradrahmen und Laternenpfahl legt, dass ein Straffziehen nicht ohne weiteres möglich ist, macht es potenziellen Dieben deutlich schwerer. 

Die Kombination von Bügelschloss und Textilschloss bietet übrigens zusätzlichen Schutz, weil Fahrraddiebe entsprechend zwei verschiedene Werkzeuge benötigen, um die Schlösser zu knacken. 

Genereller Sicherheitstipp

Du kannst die Sicherheit für dein Fahrrad erhöhen, indem du die Fahrradschlösser so platzierst, dass ein Aufbrechen lagebedingt erschwert wird. Vermeide es zum Beispiel, dass dein Bügelschloss am Boden aufliegt, weil dieser sonst beim Aufhämmern wie ein Amboss verwendet werden kann. 

Ein zwischen zwei anderen Fahrrädern abgestelltes Fahrrad ist besser geschützt, als wenn es einsam an einer Laterne befestigt wäre. Dort hat der Dieb mehr Bewegungsfreiheit und kann Bolzenschneider beziehungsweise Säge deutlich einfacher ansetzen und bedienen. 

Skunklock setzt auf Reizgas

Diebe lassen sich auch durch Geruch abschrecken. Das Skunklock-Bügelschloss ist mit einem Reizgas gefüllt, das austritt, sobald ein ausreichend großer Schlitz in das Material gesägt wurde. Das Schloss muss also nicht einmal komplett durchtrennt worden sein, um die Funktion auszulösen. 

Wer diesem Gas ausgesetzt ist, leidet in Folge an Übelkeit und Erbrechen. Die Entwickler gehen davon aus, dass die Wirkung so lange andauert, wie sich das Gas in der Kleidung des Diebes hält. 

Ein angesägtes Bügelschloss ist für dessen Besitzer wertlos. Deshalb sind Skunklocks auffällig gekennzeichnet, um Diebe von vornherein fernzuhalten. 

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Fahrradschloss mit Alarm

Abschreckung durch Lärm funktioniert schon seit mehreren Jahrtausenden. Die Methode wird mittlerweile auch von Fahrradschloss-Herstellern eingesetzt: 

So ist beispielsweise ein Faltschloss erhältlich, das einen 100 Dezibel lauten Ton erzeugt. Dieser Alarm muss nach dem Abschließen aktiviert werden. Daraufhin reagiert das Schloss mit einem Voralarm auf Bewegung. Hält diese Bewegung an, geht das Gerät zum Hauptalarm über. 

Wird die Bewegung eingestellt, hört der Alarm nach sechzig Sekunden auf. So wird vermieden, dass das Rad eine ganze Straße in Unruhe versetzt, obwohl der Dieb schon längst nicht mehr vor Ort ist. 

Ein kleiner Tipp zum Schluss

Die verschiedenen Sicherungsmethoden sind durchaus beeindruckend. Aber was passiert, wenn man das Schloss selbst nicht mehr öffnen kann, weil man den Schlüssel verloren oder den Zahlencode vergessen hat? 

Wenn man die Schlösser mit Werkzeugen öffnet, sollte man möglichst den Kaufnachweis für das Fahrrad dabeihaben. Diese Unterlagen sollte neben den eigenen Daten auch die Rahmennummer des Fahrrads enthalten. So lassen sich Probleme mit aufmerksamen Passanten und Polizisten vermeiden. 

Resümee

Wie man sieht, gibt es mittlerweile diverse Arten von Fahrradschlössern. Ob sich diese durchsetzen werden, muss sich noch zeigen. Schließlich ist es nicht angenehm, wenn der Fahrradalarm die Nachbarn regelmäßig um Mitternacht aufweckt. Oder wenn der Geruch von Reizgas den gemeinsamen Fahrradkeller längerfristig unbenutzbar macht.