Rennrad-Klingel: Alles, was du wissen solltest

Ist eine Klingel am Rennrad Pflicht? 

In Deutschland ist die Rechtslage eindeutig: Jedes Fahrrad, das am Straßenverkehr teilnimmt, muss mit mindestens einer Fahrradklingel ausgestattet sein, die einen hellen Ton erklingen lässt. Diese Vorschrift ist in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) verankert und gilt ausnahmslos für alle Fahrräder, einschließlich Rennräder, E-Bikes, Mountainbikes und Trekkingräder. Zudem schreibt der entsprechende Paragraf 64a der StVZO klar vor, dass andere Einrichtungen für Schallzeichen, wie beispielsweise Hupen, an Fahrrädern nicht zulässig sind. Auch Radlaufglocken, die früher an einigen Modellen zu finden waren, sind somit nicht erlaubt. 

Interessanterweise unterscheiden sich die Regelungen dazu in anderen Ländern. In Österreich beispielsweise besteht zwar ebenfalls eine Pflicht zur Ausrüstung mit einem Signalgerät, doch hier ist man flexibler beim Zubehör: Statt einer klassischen Fahrradklingel sind zum Beispiel auch Hupen und Radlaufglocken erlaubt. 

Was passiert, wenn man ohne Klingel Rennrad fährt? 

Wer ohne Klingel auf seinem Rennrad unterwegs ist und von der Polizei kontrolliert wird, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Laut Bußgeldkatalog liegt die Strafe für das Fahren mit einem nicht verkehrssicheren Fahrrad in der Regel zwischen 20 und 35 Euro. In manchen Fällen kommen Fahrer und Fahrerinnen mit einer Verwarnung davon, doch dies ist eher die Ausnahme als die Regel. Im schlimmsten Fall, besonders bei einem Unfall, kann das Rennrad von der Polizei sogar beschlagnahmt werden. Sollte es bei einem solchen Vorfall zu Sachschäden oder Personenschäden kommen, droht dem Fahrenden zudem die Verpflichtung zum Schadensersatz. Diese Konsequenzen verdeutlichen, dass das Risiko, ohne Fahrradglocke unterwegs zu sein, weit über eine einfache Geldstrafe hinausgehen kann. 

Was gilt als Klingel? 

Unter dem Begriff "Klingel" versteht der Gesetzgeber eine "helltönende Glocke", die ein klar hörbares akustisches Signal abgibt. Diese Klingel muss so gestaltet sein, dass sie im Straßenverkehr gut wahrnehmbar ist. Typischerweise handelt es sich dabei um einen Klangkörper aus Edelstahl, der auf eine von zwei Arten den Ton erzeugt: Entweder durch einen äußeren Schlägel, der einen einzelnen, langen Ton erklingen lässt, oder durch einen inneren Zahnrad-Mechanismus, der den typischen "Driing-driing!"-Ton hervorbringt. 

Fahrradklingeln werden entweder manuell per Hand oder elektrisch über eine Batterie betrieben. Elektrische Fahrradklingeln sind mit einer Lautstärke von bis zu 120 Dezibel zwar deutlich lauter als manuelle Modelle, jedoch nicht von der StVZO zugelassen. Die StVZO schreibt vor, dass nur manuell bedienbare, mechanische Klingeln für Fahrräder zulässig sind. Diese müssen zudem eine Lautstärke von mindestens 75 Dezibel erreichen, um im Straßenverkehr ausreichend hörbar zu sein. 

Was die Befestigung betrifft, werden Fahrradklingeln entweder mit einem Ring aus Stahl oder einem flexiblen Gummigurt am Lenker montiert. Modelle mit einer Schraubbefestigung sind stabil, aber weniger flexibel und passen oft nur auf Lenker mit einem bestimmten Durchmesser. Der geeignete Umfang wird in den meisten Fällen direkt vom Hersteller angegeben. Gummigurte bieten hier mehr Flexibilität und eignen sich für unterschiedliche Lenkergrößen.