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Kleidung für Radfahrer
Worauf sollten Radfahrer bei der Wahl der ersten und zweiten Bekleidungsschicht achten?
- Auf einen Blick
Kleider machen Leute. Das gilt auch für Fahrradfahrer. Über zweckmäßige Kleidung während der kalten Jahreszeit haben wir bereits geschrieben. Auch über den optimalen Regenschutz berichteten wir in einem unseren letzten Artikel. Es verbleibt die Frage, was tragen Radfahrende eigentlich darunter?
Warum ist die Kleidung darunter so wichtig?
Das körperliche Wohlbefinden hängt in erster Linie davon ab, was wir direkt auf der Haut tragen. Eine bunte Jacke mit Reflektoren erhöht zwar die Sicherheit, den Körper hält sie aber nicht unbedingt warm.
Eine wetterfeste Hose verhindert zwar das Abkühlen der Beine durch Regenwasser, der nicht abgeleitete Schweiß sorgt aber trotzdem für ein klammes Gefühl und den Eindruck, man wäre gerade durch eine Pfütze gewatet.
Nicht zuletzt helfen auch Protektoren und reißfestes Material nicht gegen Verwundungen, wenn die direkt am Körper getragenen Stoffe und Nähte nach einer längeren Fahrt zu schmerzenden Scheuerstellen auf der Haut führen.
Auf die Länge der Strecke kommt es an
Das bisher gesagte gilt nicht für die tägliche Einkaufsfahrt oder für die kurze Ausflugsfahrt rund um den kleinen See. Auf kurzen Strecken wird auch unvorteilhafte Kleidung nicht zu körperlichen Beschwerden führen.
Anders sieht es aber aus, wenn sich die Fahrradfahrt über einen längeren Zeitraum erstreckt. Dann machen sich Druckstellen bemerkbar und die Fahrradfahrer steigen sichtbar leidend vom Rad. Als Faustregel kann man sagen, dass bei Fahrten über 30 Minuten die richtige Wahl der Kleidung eine Rolle spielt.
Unterwäsche für den Fahrradfahrer
Für lange Strecken haben herkömmliche Unterhosen einen Nachteil: Mit der Zeit machen sich die Nähte unangenehm bemerkbar. Durch die unangepasste Form bilden sich auch Scheuerstellen, die eine Radfahrt zur Qual werden lassen können.
Viele Langstreckenfahrer tragen deshalb unter der professionellen Fahrradhose keine Unterwäsche. Pendler werden allerdings nicht gerne in der sportlichen Fahrradhose im Büro erscheinen wollen. In diesem Fall bietet sich die Kombination von nahtloser Unterwäsche und normaler Hose an. In der Regel sind diese Unterhosen gepolstert.
Unterhemden für Fahrradfahrer sind so konstruiert, dass sie den Schweiß gut aufnehmen und trotzdem nicht nass wirken. So wird vermieden, dass man in der Fahrpause mit einem nassen Gefühl am Körper in der Raststation sitzt. Oder gar am Arbeitsplatz.
Die Aufgaben der Radfahrerunterwäsche
Die beste und teuerste Fahrradjacke hilft nichts, wenn die Unterwäsche in ihrer Funktion versagt. Diese Funktionen lassen sich wie folgt zusammenfassen. Das Material muss
- den Schweiß aufnehmen
- den Schweiß nach außen abgeben
Das Missverständnis mit der Wärme
Von vielen Stoffen sagt man gerne, dass sie gut wärmen. In Wirklichkeit wärmen sie nicht. Ihr Nutzen besteht in erster Linie darin, dass sie die Körperwärme beim Körper halten und somit ein Abkühlen verhindern.
Die Wärme soll bleiben, der Schweiß soll gehen
Während also der ideale Stoff die Wärme am Körper halten soll, ist es mit dem Schweiß geradezu umgekehrt. Dieser soll nach Möglichkeit gut aufgenommen und vom Körper weggeleitet werden. Verbleibt der Schweiß im Stoff, wird dieser Stoff mit der Zeit immer feuchter. In Zusammenwirken mit dem Fahrtwind kann das zu einer Verkühlung führen.
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Material für Radfahrerunterwäsche
Deshalb spielt das verwendete Material für Radfahrerunterwäsche eine große Rolle für das optimale Fahrvergnügen. Für Radfahrerunterwäsche werden sehr gerne folgende Materialien eingesetzt:
- Schurwolle (Merino)
- Kunstfasern
- Eine Kombination aus beidem
Merinowolle
Die Wolle vom Merinoschaf nimmt 30% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit auf und gibt diese an die äußeren Schichten ab. Sie ist schmutzresistent, bakterien- und geruchshemmend. Die Gerüche bleiben nicht in der Wolle haften, sondern verschwinden nach dem Lüften der Wäsche.
Kunstfasern
Wäsche aus Kunstfasern hat den Vorteil, dass sie schnell trocknet. Zudem verschleißen die Kunstfasern nicht so schnell wie Wolle. Durch die Beschaffenheit der Kunstfasern können optimal auf die Körperform abgestimmte Kleidungstücke „gestrickt“ werden. Der Nachteil von Kunstfasern: Die Geruchsbildung kann nur durch Verwendung von Zusatzstoffen verhindert werden.
Baumwolle
Es fällt vielleicht auf, dass in der oben angeführten Aufzählung die Baumwolle fällt. Dieses ansonsten sehr gern getragen Material hat leider die Eigenschaft, dass es Feuchtigkeit nur sehr schlecht wieder abgibt. Es ist daher für langes Fahrradfahren nicht geeignet.
Nicht zuletzt: Helm und Handschuhe
Auch wenn man diese Stücke nicht als Bekleidung im engeren Sinne betrachten kann: Beides ist für die Sicherheit des Radfahrers von großem Vorteil. Über die Sinnhaftigkeit des Helms wurde bereits viel geschrieben.
Aber auch die Handschuhe erfüllen eine wichtige Funktion. Bei Stürzen versucht man instinktiv, sich mit den Handflächen abzustützen. Handschuhe helfen mit, die Hände gegen Verletzungen durch Glassplitter und spitze Steine zu schützen. Und um den Kreis zur Wäsche wieder zu schließen: Gute Handschuhe nehmen ebenfalls den Schweiß auf und verhindern damit das Abrutschen von den Lenkergriffen.
Resümee
Vor allem für längere Fahrten steigert klug gewählte Kleidung den Fahrkomfort. Nahtlose und gepolsterte Unterwäsche hilft bei der Vermeidung von Druckstellen. Materialien aus Schurwolle sorgen für guten Schweißtransport und vermeiden unangenehme Gerüche. Nicht zuletzt: Ein Helm und ein Paar Handschuhe schützen vor unangenehmen Verletzungen bei Stürzen.