Verschiedene Fahrradschlösser liegen auf dem Boden
Sicherheitsstufen beim Fahrradschloss – das bedeuten sie (Bild: Oleksandr Kozak - stock.adobe.com )

Fahrradschloss: Sicherheitsstufen, die du beachten solltest

Ein Fahrradschloss verfügt über eine bestimmte Sicherheitsstufe, die angibt, wie gut es schützt. Wir sagen in diesem Artikel, welche Stufen es gibt.

  • 5 Min.
  • 06/03/2025 - 09:46
  • Jan von linexo
  • Auf einen Blick

„Safety first“ – Sicherheit steht an erster Stelle. Das gilt gerade dann, wenn es um dein Bike geht. Ein unachtsamer Moment reicht aus und dein Zweirad ist weg. Bikes werden gerne gestohlen, speziell in Großstädten. Ein Fahrradschloss gehört daher zur absoluten Grundausstattung. Bevor du dir irgendein Zubehör fürs Rad zulegst, steht das Schloss an erster Stelle. So weit, so klar. Wenn du dich näher mit Schlössern befasst, stellst du schnell fest, dass diese über sogenannte Sicherheitsstufen verfügen. Je nach Hersteller und Schloss liegen sie manchmal im ein-, manchmal im zweistelligen Bereich. Wofür genau stehen die Werte? Heißt mehr gleich besser? Wann ist ein Fahrradschloss sicher, wann nicht? Wir haben uns aktuelle Schlösser angeschaut und sie im Hinblick auf ihre Sicherheit geprüft. Wir sagen dir, wofür die Sicherheitsstufen stehen und worauf du grundsätzlich achten solltet.

Wann ist ein Fahrradschloss wirklich sicher?

Die Frage nach der Sicherheit vom Fahrradschlössern ist nicht so einfach zu beantworten. Klar, auf der einen Seite gibt es die im Folgenden beschriebenen Sicherheitsstufen. Auf der anderen Seite ist Sicherheit relativ. Einhundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Wenn es ein Fahrraddieb bzw. -diebin wirklich auf dein Bike abgesehen hat und das nötige Equipment hat, dann stehen die Chancen um dein Rad schlecht. Das heißt jedoch nicht, dass ein Fahrradschloss unnütz ist. Ganz im Gegenteil. Je sicherer das Schloss, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass dein Bike dadurch geschützt wird. Besonders sichere Fahrradschlösser sind schwer zu knacken. Sie schrecken in den allermeisten Fällen davon ab, mit einem Bolzenschneider oder Metallsäge bearbeitet zu werden.

Es existieren keine einheitlichen Sicherheitsstufen

Bei der Suche nach einem neuen Schloss sind dir gewiss die kleinen Ziffern aufgefallen, die auf dem Verkaufsetikett angegeben sind. Die Zahlen stehen für die jeweilige Sicherheitsstufe des Schlosses. Sie verraten also, wie viel Schutz ein Fahrradschloss bietet. Das klingt erstmal gut. Schließlich willst du nicht erst beim Diebstahl bzw. dessen Versuch herausfinden, wie gut dein Schloss tatsächlich ist. Die angegebene Sicherheitsstufe bietet somit eine Orientierung – das ist ein Pluspunkt. Unglücklicherweise existiert kein universales System für die Sicherheitsstufen. Das heißt: Jeder Hersteller besitzt eine eigene Skala. Einige Marken arbeiten mit einer Bezifferung von 6 Stufen, andere verwenden hingegen 15 verschiedene Sicherheitsstufen. Was bei einem Schloss maximalen Schutz verspricht, steht beim anderen gerade einmal für einen durchschnittlichen Schutz. Dieser Umstand macht es für unerfahrene Radlerinnen und Radler gar nicht so einfach, das richtige Produkt zu finden.

Diese verschiedenen Sicherheitsstufen gibt es

Dass es keine einheitlichen Sicherheitsstufen gibt, ist natürlich nicht optimal. Nichtsdestotrotz lässt sich eine Gemeinsamkeit zwischen den Skalen und Systemen benennen: Je höher der Wert, desto sicherer das Schloss. Du hast also ein Fahrradschloss mit einer vergleichsweise hohen Ziffer vor dir? Dann kannst du davon ausgehen, dass das Schloss besser gegen Diebstahl schützt als Schlösser mit einem geringeren Wert. Als Unterstützung zur Einordnung hilft in den meisten Fällen die Angabe aller möglichen Sicherheitsstufen auf dem Etikett. Auf diese Weise bekommst du einen Überblick, wie weit oben auf der jeweiligen Skala sich dein Schloss befindet.

Hier bekommst du einen Einblick in die unterschiedlichen Skalen. Damit du Schlösser verschiedener Hersteller noch besser miteinander vergleichen kannst, wirf einen Blick auf die einzelnen Sicherheitsstufen:

  • Onguard: Nutzt du Fahrradschlösser von Onguard, stehen dir 100 Stufen zur Auswahl
  • ABUS: Die Firma ABUS teilt ihre Fahrradschlösser in insgesamt 15 Sicherheitsstufen ein
  • Axa: Schlösser der Marke Axa nutzen ebenfalls 15 Stufen zur Angabe der Sicherheit
  • Kryptonite: Der Hersteller Kryptonite verwendet lediglich 10 Stufen für seine Schlösser
  • Knog: Auch Fahrradschlösser von Knog werden in nur 10 Level eingeteilt
  • Trelock: Verwendest du Schlösser von Trelock, stehen dir lediglich 5 Stufen zur Auswahl
  • Zefal: Die aktuell wenigsten Level, nämlich 5, gibt es beim Hersteller Zefal
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Welche Stufe ist nun die richtige für dich?

Bei so viel unterschiedlichen Sicherheitsstufen für dein Fahrradschloss stellt sich die Frage, welches Level du verwenden solltest. Muss es immer gleich das höchste sein? Dein Bike soll natürlich nicht gestohlen werden – bedarf es dafür aber zwangsläufig auch die höchste Stufe? Die kurze Antwort ist: Nein. Es kommt immer auf den Kontext an. Geht es dir lediglich darum, dein Rad vor Gelegenheitsdieben abzusichern? Dann genügt in der Regel ein Schloss mit mittlerer Sicherheitsstufe. Suchst du hingegen den bestmöglichen Schutz, dann solltest du folglich zum Schloss mit der höchsten Stufe greifen. Letztere sind jedoch vergleichsweise teuer. Zudem können sie entsprechend schwer und mitunter sperrig sein.

Sicherheitsstufen beim Fahrradschloss – das bedeuten sie (Bild: Ivan - stock.adobe.com )

Achte auch auf Zertifikate und Siegel

Ein weiterer Orientierungswert für den Schutz eines Fahrradschlosses sind Zertifikate, die nicht vom Hersteller ausgestellt wurden, sondern z.B. vom TÜV. Verfügt dein Schloss über ein TÜV Siegel, gilt dies als ein zusätzliches Qualitätsmerkmal. Neben einem TÜV Zertifikat empfiehlt es sich zudem, dass dein Fahrradschloss über ein SE Siegel verfügt. Dieses weist darauf hin, dass das Schloss den Anforderungen der EU in Bezug auf Sicherheitsstandards gerecht wird. Darüber hinaus lohnt es sich, dass du nach einem Schloss mit sogenannter VdS-Zertifizierung Ausschau hältst. Das Zertifikat wird von der privaten VdS Schadenverhütung GmbH vergeben (das Unternehmen gehört zum Verband der deutschen Versicherungswirtschaft). Das Zertifikat kann besonders hilfreich sein, wenn du einen Diebstahl deiner Versicherung melden und eine Erstattung geltend machen willst.

Sicherheit kostet – wie teuer muss ein Schloss sein?

Als Faustformel gilt: Je sicherer dein Fahrradschloss, desto besser. Das klingt erst einmal banal. Es bedeutet jedoch auch, dass du in den Schutz deines Bikes investierst. Greife hier nicht auf die zweite oder dritte Wahl zurück, nur weil es vermeintlich günstiger ist. Sicherheit hat ihren Preis – insbesondere, wenn es um Fahrradschlösser geht. Hierbei spielt vor allem der Neukaufpreis deines Bikes eine Rolle. Wenn du ein ausgedientes Second Hand Rad fährst, brauchst du eher kein super teures Schloss. Als Orientierung für dich: Ein Schloss sollte etwa zehn Prozent vom Wert des Rads kosten.

Darauf solltest du beim Schlosskauf achten

Parallel zu den Sicherheitsstufen, Zertifikaten und Siegeln existieren weitere Kriterien für den Kauf von Fahrradschlössern. Dazu zählt einerseits die Wahl des richtigen Materials. Je nach Beschaffenheit des Schlosses, ist es unterschiedlich schwer bzw. leicht es zu knacken. Andererseits gibt es verschiedene Typen von Schlössern. Sollte es lieber ein klassisches Rahmenschloss sein oder ein flexibles Kabelschloss? Wie sicher sind Kettenschlösser?

Es existieren zudem Schlösser mit eingebautem Alarm. Dieser legt dann los, wenn Fremde versuchen das Schloss aufzubrechen. Darüber hinaus gibt es kleine GPS Tracker fürs Rad, die du unbemerkt am Bike anbringen könntest. Diese verraten dir jederzeit, wo sich dein Rad befindet. Sogar stinkende Schlösser gibt es, die beim Diebstahlversuch einen unangenehmen Geruch absondern. Achte grundsätzlich darauf, dass wenn du eine Fahrradversicherung hast, auch ein Schloss mit hoher Sicherheitsstufe nutzt. Nicht zuletzt existieren auch weitere Prüfsiegel unabhängiger Institutionen wie z.B. dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub e.V.) oder von Stiftung Warentest. Du siehst: Es gibt eine Vielzahl weiterer Faktoren zu beachten, wenn du dir ein Fahrradschloss zulegen willst. Im Artikel Fahrrad-Diebstahlschutz: Augen auf beim Schlosskauf! verraten wir dir ausführlich, worauf du achten solltest.

Warum sind Sicherheitsstufen bei Fahrradschlössern wichtig?

Sicherheitsstufen geben an, wie widerstandsfähig ein Fahrradschloss gegen Diebstahl ist. Je höher die Sicherheitsstufe, desto schwerer lässt sich das Schloss knacken. Besonders in städtischen Gebieten mit hoher Diebstahlrate ist ein sicheres Schloss essenziell.

Gibt es eine einheitliche Skala für Sicherheitsstufen?

Nein, es existiert kein universelles System. Jeder Hersteller nutzt eigene Skalen, die zwischen 5 und 100 Stufen variieren können. Die Bedeutung der Stufen kann sich je nach Marke unterscheiden.

Hier einige Beispiele:

  • Onguard: 100 Stufen
  • ABUS & Axa: 15 Stufen
  • Kryptonite & Knog: 10 Stufen
  • Trelock & Zefal: 5 Stufen

Grundsätzlich gilt: Je höher der Wert, desto sicherer das Schloss innerhalb der jeweiligen Skala.

Welche Sicherheitsstufe ist für mich die richtige?

Das hängt von deinen individuellen Bedürfnissen ab:

  • Gelegenheitsdiebstähle verhindern: Ein Schloss mit mittlerer Sicherheitsstufe reicht oft aus.
  • Maximaler Schutz: Wähle ein Schloss mit der höchsten Sicherheitsstufe deines bevorzugten Herstellers.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis beachten: Hochsichere Schlösser sind oft schwerer und teurer.
Welche Zertifikate und Siegel sind bei Fahrradschlössern wichtig?

Unabhängige Prüfsiegel bieten eine zusätzliche Orientierung:

  • TÜV-Siegel: Geprüfte Sicherheit und Qualität
  • SE-Siegel: Entspricht EU-Sicherheitsstandards
  • VdS-Zertifizierung: Wichtig für Versicherungen bei Diebstahl
  • ADFC- oder Stiftung Warentest-Siegel: Zusätzliche Verbraucherempfehlungen
Welche Arten von Fahrradschlössern gibt es?
  • Bügelschloss: Sehr sicher, aber schwer
  • Faltschloss: Gute Sicherheit, kompakt
  • Kettenschloss: Hohe Flexibilität, mittlere Sicherheit
  • Kabelschloss: Leicht, aber leicht zu knacken
  • Rahmenschloss: Praktisch, aber allein nicht ausreichend

Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag Diebstahlschutz.

Gibt es zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen?

Ja, hier einige Optionen:

  • Alarm-Fahrradschlösser: Erzeugen einen lauten Warnton bei Manipulation
  • GPS-Tracker: Ermöglicht das Wiederfinden des Fahrrads
  • Spezielle Geruchsschlösser: Verbreiten unangenehme Gerüche bei Aufbruchversuchen
  • Zwei-Schloss-Strategie: Kombination aus verschiedenen Schlossarten für zusätzlichen Schutz
Welche Rolle spielt ein Schloss für die Versicherung?

Einige Versicherungen setzen eine Mindest-Sicherheitsstufe oder ein bestimmtes Schlossmodell voraus.

  • Bei Linexo beispielsweise muss das Schloss mindestens 29 Euro (bei Rädern bis 500 Euro) oder 49 Euro (bei Rädern ab 500 Euro) kosten, um den Diebstahlschutz zu gewährleisten.
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