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E-Bike Kommunikation: Drahtlos und nahtlos
E-Bike Konnektivität, Bluetooth, ANT+ und was die Zukunft innerhalb digitaler E-Bike Verbindungen bringt, erfährst du hier.
- Auf einen Blick
Die digitale E-Bike Zukunft sorgt nicht nur für den Einsatz innovativer Technologie, sondern begegnet uns auch mit vielen Begriffen, die uns auf den ersten Blick ratlos zurücklassen. Was bedeutet E-Bike Kommunikation und E-Bike-Connectivity bzw. E-Bike Konnektivität? Welche Vorteile bringt die Kommunikation mit dem E-Bike, welche Produkte solcher Art gibt es bereits und was bringt die nahe Zukunft? Wir haben uns für dich schlaugemacht und die wichtigsten Fakten in diesem Beitrag zusammengetragen.
E-Bike Kommunikation: Was ist los? Kabellos!
Die draht- und nahtlose Kommunikation, wie wir sie vom Smartphone, dem W-Lan-Netzwerk im eigenen Zuhause oder dem Unternehmen kennen, macht auch vor dem Straßenverkehr nicht halt. Kein Wunder also, dass neben der smarten Ausstattung für das Auto nun auch die kabellose Kommunikation im E-Bike Bereich Einzug hält.
So wird mit drahtlosen Kommunikationskanälen ein E-Bike zum digitalen Tool. Die sogenannte „E-Bike Connectivity“ schreitet unaufhaltsam voran – angefangen vom einfachen E-Bike Display, über innovative E-Bike-Bordcomputer bis hin zur Helm-Kommunikation, der intelligenten Schaltung oder der Smart City mit untereinander kommunizierenden Fahrzeugen und Komponenten der Infrastruktur.
Was heißt E-Bike Connectivity?
Wissenschaftlich gesehen beschreibt das Wort Konnektivität die Verbindung verschiedener Kommunikationssysteme untereinander. Übertragen auf das E-Bike bedeutet das, dass unterschiedliche Komponenten am E-Bike und auch außerhalb davon auf digitalem Weg miteinander kommunizieren, und zwar komplett drahtlos.
Möglich wird dies durch die Bluetooth und / oder ANT+ Technologie. Diese sorgt nicht nur dafür, dass einzelne Komponenten am E-Bike Daten austauschen, sondern gewährleistet ebenfalls die Kommunikation mit dem Smartphone oder anderen externen Geräten.
E-Bike Kommunikation: Was ist ANT+?
Bei ANT und ANT+ handelt es sich um ein proprietäres System für die 2,4-GHz Frequenz. Es sendet auf demselben Stand wie Bluetooth und ist Garmin Canda bzw. einem seiner Tochterunternehmen zuzuordnen. Die meisten modernen E-Bike Bordcomputer und GPS-Navigationsgeräte sind mit dem System von Garmin kompatibel. So können sich z.B. fast alle aktuellen GPS-Radcomputer über ANT mit dem E-Bike verbinden.
Was ist ein connected E-Bike?
Connected – also „in Verbindung gebracht“ – wird das Elektrofahrrad mit smarten Lösungen. Smarte E-Bike Lösungen und verschiedene Apps garantieren die drahtlose Kommunikation zwischen E-Bike, externen Komponenten und in Zukunft auch mit der Umgebung. Die Idee der Smart City macht auch vor den E-Bikern nicht halt.
Das Thema E-Bike Connectivity gewinnt somit immer mehr an Fahrt – besonders in den letzten Jahren haben Elektrofahrräder technologisch einen großen Schritt nach vorn getan und es wurden einige innovative Systeme entwickelt.
Profitieren können davon nicht nur Verbraucher und Verbraucherinnen, sondern auch die Hersteller. Während Erstere viele Vorteile bezüglich Komfort und Sicherheit von der Verbindung mit Smartphone und Internet haben, können Fachhandel und Hersteller anhand neuer Analysesoftware E-Bikes digital auslesen und dadurch noch besser warten und reparieren.
Eingebunden in die E-Bike Konnektivität ist nicht nur der E-Bike Bordcomputer, sondern auch Akku, Antrieb, Beleuchtung und selbst das Ab- und Aufschließen findet digital statt.
Die Verbindung mit dem Internet auch im E-Bike Sattel ermöglicht z.B. die einfache Navigation im unbekannten Terrain und das schnelle Auffinden eines gestohlenen E-Bikes durch versteckte OnBoard-Units, wie einem GPS-Tracker.
Im Übrigen: Zur Absicherung eines kostspieligen Elektrofahrrads ist eine passende E-Bike Versicherung zu empfehlen.
Das Smarte E-Bike: Kommunikation mit dem E-Bike über OnBoard-Units
Digitale Lösungen am Elektrofahrrad sind nicht auf den ersten Blick zu erkennen – zumindest nicht für Laien. Dabei bedeuten die sogenannten OnBoard-Units einen deutlichen Mehrwert. Mit ausgefeilter Technologie wird das Elektrofahrrad zum smarten E-Bike, bei dem sich das Smartphone mit der passenden App als Herzstück des Systems nutzen lässt. Damit werden Akku-Management, Fahrprofile, Reifendruck und Wegfahrsperre kontrolliert und individuell angepasst.
Die digitale Entwicklung sorgt dafür, dass kaum ein Hersteller für E-Bike Antriebe mehr auf digitale Schnittstellen verzichtet. Vorreiter ist in diesem Bereich ganz klar Bosch mit seinem Smart System. Hier werden per App Smartphone und E-Bike miteinander verknüpft und versorgen die E-Bike Fahrenden mit allerlei relevanten Informationen:
- Du erhältst Daten zur eigenen Fitness, kannst dein Fahrprofil konfigurieren und wirst an den nächsten Service Termin erinnert. GPS-Tracking und ein Alarm für den Diebstahlschutz gehören bereits zum Standard.
- Die E-Bike Flow App verbindet Akku, das Display, die Bedieneinheit, die Drive Unit und das Bosch eBike-ABS miteinander und hält alle Systeme durch regelmäßige Updates auf dem neusten Stand. Mit der App werden alle Funktionen gesteuert und individuell auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt.
Dein Smartphone wird damit zur wichtigen Schaltzentrale für das E-Bike. Nicht nur Bosch hat das erkannt. Auch bei Yamaha ist man bezüglich Digitalisierung auf dem Vormarsch und E-Bike Markenhersteller wie Haibike oder Ghost nutzen diese Systeme bereits in ihren neusten Modellen.
In Zukunft wird ein zusätzliches Display am E-Bike nicht mehr nötig sein – mit dem Smartphone, das sowieso fast jeder ständig dabei trägt, hast du alle wichtigen Daten und Informationen zur Hand.
Innovative Sensorik für das E-Bike
Nicht nur moderne Software-Lösungen spielen bei der Kommunikation mit dem E-Bike eine wichtige Rolle. Auch die smarte Hardware ist auf dem Vormarsch. Nur mithilfe der eingebauten Sensoren ist die E-Bike Kommunikation drahtlos möglich.
So können beispielsweise Situationen, wie starkes Abbremsen gefolgt von einer Schräglage von den smarten Komponenten erkannt werden und es erfolgt eine entsprechende Reaktion: Das System fragt eine Antwort beim Fahrenden ab. Bleibt diese aus, wird automatisch eine Notruf-Anfrage an den eingespeicherten Notfallkontakt mit Standort abgesetzt.
Auch technische Daten wie Reifendruck, Bremsenverschleiß oder ausfallende Beleuchtung werden durch Sensoren registriert und es erfolgt eine entsprechende Warnung an die E-Bike Nutzenden per App.
Eines der modernsten Systeme auf diesem Gebiet stammt von Haibike: Mit dem eConnect 2.0 Websystem ist dein E-Bike in der Lage, ungewöhnliche Situationen zu erkennen und eine Notrufanfrage mit Angabe deines Standortes an zwei Notfallkontakte abzusetzen. Die App und das Webportal dafür sind kostenlos.
Weitere smarte Hardware am E-Bike sind:
- Drehmoment Sensoren mit digitalem Ausgangssignal
- Pedelec Sensorik für Tretkraft und Trittfrequenz
- ABS Sensoren mit Hall-Messung
und noch einige andere.
- Ausgezeichnet
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Kommunikation mit dem E-Bike: Wie verbinde ich mein Handy mit dem E-Bike?
Die Verbindung von Handy zu E-Bike erfolgt über Bluetooth – so wie du es beispielsweise von kabellosen Kopfhörern gewohnt bist – und einer entsprechenden App. Hier gibt es je nach E-Bike-Antrieb oder Hersteller verschiedene Optionen. Bosch z.B. bietet die COBI.Bike App an. Diese ist sowohl für IOS als auch für Android verfügbar und kann im jeweiligen App Store heruntergeladen werden.
Das System zeigt dir per App alle wichtigen Daten übersichtlich an:
- Geschwindigkeit
- Strecke
- Höhe
- Wetter
- Fitness- und Leistungsdaten
Für gefährlichen Situationen gibt es eine Alarmfunktion mit mehreren Lärmstufen und Lichtsignalen. Zudem verfügt die App über eine präzise Navigationsfunktion und ein Modul, das dir mitteilt, wie viel schädliche CO²-Emissionen du mit deiner Radtour eingespart haben.
Neue Konnektivität-Features für alte Pedelecs
Wenn du denkst, dass es für dein etwas älteres Pedelec keine Kommunikations-Lösungen gibt, liegst du weit daneben. Auch für diesen Fall haben findige Hersteller etwas entwickelt: die Wink Bar Lenkstange.
Diese neuartige smarte Lenkstange aus Frankreich dient als Navigationssystem, Beleuchtungssystem und Diebstahlsicherung und kann auch auf einem älteren E-Bike Modell Platz finden. Über die VELCO App wird das smarte System im Lenker mit dem Handy verbunden. Das Highlight: Bei der Navigation weist der Lenker der fahrenden Person über Lichtsignale den Weg in die richtige Richtung.
Außerdem verfügt der Lenker über ein Alarmsystem mit einer Sirene (91 Dezibel), Bluetooth 4.2 Low Energy für die Kommunikation mit dem Smartphone, 4-Band-Empfänger für weltweiten Mobilfunk und eine kostenlose weltweite Datenverbindung zu Wink Bar.
E-Bike Kommunikation via App
Die Integration von Apps als Unterstützung im Alltag nutzten mittlerweile fast alle Nutzenden eines Smartphones tagtäglich ganz selbstverständlich. Dieses Tool jetzt auch – ähnlich wie zum Navigieren im Auto mit der Google App – beim E-Biken zu verwenden, scheint nur logisch.
So wundert es nicht, dass es mittlerweile eine ganze Reihe von E-Bike Apps gibt. Diese bieten neben der Navigation noch weitaus mehr Funktionen an und werden gefühlt täglich um neue Module erweitert, wie das o.g. Beispiel der CO² Einsparung zeigt.
Es gibt zwei Arten von E-Bike Apps – zum einen sind es die hauseigenen Apps der Hersteller von E-Bikes oder E-Bike Motoren, wie z.B. Bosch, Yamaha oder Haibike. Und zum anderen gibt es E-Bike Apps, die unabhängig vom E-Bike Typ oder dem Hersteller des Antriebs funktionieren wie zum Beispiel: Bikemap, Komoot oder Strava.
Die meisten der E-Bike-Apps stehen in den App-Stores kostenlos zur Verfügung – zumindest was die Basis Funktionen betrifft. Es reicht die einfache Registrierung per Smartphone oder auf dem Webportal, um die App nutzen zu können.
Premiumzugänge sind kostenpflichtig. Diese eröffnen den Nutzern dafür mehr Möglichkeiten wie das Laden von Kartenmaterial oder das Teilen von Radtouren inkl. Bildern mit der E-Bike Community.
Was können die E-Bike Apps?
Anders als herkömmliche Fahrradcomputer können die Apps verschiedene Informationen zusammen bringen und somit noch exaktere Date liefern – beispielsweise zum Akku-Stand bzw. der restlichen Reichweite. Denn neben gewählter Unterstützung und dem Fahrstil der E-Biker und Bikerinnen kann die App aufgrund der Navigationsfunktion die aktuelle Strecke bei der Berechnung berücksichtigen.
Auch das Individualisieren der angebotenen Fahrstufen ist per E-Bike App möglich. Du kannst wählen, ob der Antrieb kräftig oder energiesparend arbeiten oder wie hoch das maximale Drehmoment ausfallen soll.
Nicht zu vergessen sind der bereits erwähnte Diebstahlschutz und das GPS-Tracking für das E-Bike. Gerade weil die Elektrofahrräder immer innovativer ausgestattet und damit auch teurer werden, macht sich diese Funktion besonders bezahlt.
Zuletzt kannst du via App und Internet aktuelle Software-Updates auf das System aufspielen. Die App bzw. dein Smartphone wird somit zur Schnittstelle zwischen dir, dem E-Bike und dem Internet und sorgt für eine umfassende drahtlose E-Bike Kommunikation.
Die E-Bike Zukunft ist Verbindung
Tatsächlich ist die Smart City mit Fahrzeugen und anderen Komponenten wie Ampeln und Straßenbeleuchtung, die untereinander „kommunizieren“ können, keine Zukunftsmusik mehr.
Die künstliche Intelligenz hält nicht nur Einzug in der Automobilindustrie – sie macht auch vor modernen E-Bikes nicht Halt. Ein Konsortium aus Fahrrad- und Automobilherstellern entwickelt und testet bereits seit einigen Jahren eine neue Sicherheitssoftware, die es E-Bikes und E-Scootern ermöglicht, mit Autos „zu kommunizieren“.
Eingeleitet wurde diese Initiative von Tome Software aus Detroit zusammen mit Unternehmen wie Ford, Trek Bicycle, Bosch und Shimano. Die Idee ist es, einen Software-Standard zu etablieren, der es verschiedenen Fahrzeugarten ermöglichen soll, Informationen in Echtzeit untereinander auszutauschen.
2021 gab das Konsortium bekannt: Die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Technologie B2V (Bike to Vehicles) arbeitet mit Bluetooth 5 – der neusten Version der Bluetooth-Kommunikation. So werden Signale an die sich in der Nähe des E-Bikes befindlichen Fahrzeuge gesendet. Seit 2019 testen Unternehmen wie Ford die Technologie im Zuge des bestehenden Fahrassistenzsystems. Und Trek – ein Fahrradhersteller – fügt Sensoren in abnehmbaren Rücklichtern mit einem warnenden Lichtsignal hinzu, die laut Studien 33 Prozent der Fahrradunfälle verhindern können. Tome wiederum arbeitet als Softwareunternehmen mit Automobilherstellern zusammen, die entsprechende Kommunikationsmöglichkeiten an ihren neuen Modellen austesten.
Das zukünftige Kommunikationssystem soll nicht von Marken und Modellen der E-Bike- und Automobil-Branche abhängig sein, sondern alle möglichen Fahrzeuge miteinander verbinden und untereinander kommunizieren lassen. So wäre laut Idee aller Beteiligten mit dieser B2V-Standard-Kommunikation das Senden von sogenannten „Standard-Basic Safety Message“ (BSM-Signalen) möglich – und zwar zwischen Auto und E-Bike als auch zwischen den Fahrzeugen und Infrastruktur-Komponenten, wie beispielsweise Straßenlaternen.
Wenn der Helm spricht
Wenn du jetzt glaubst, dass das schon alles war, in Bezug auf Apps und drahtlosen Kommunikationssystemen rund um das E- Bike, dann irrst du dich. Mittlerweile verfügen innovative Fahrradhelme über die Möglichkeit, sich per App über das Smartphone mit dem E-Bike zu verbinden.
Tatsächlich bietet so ein Helm wie beispielsweise der Sena R1 Fahrradhelm mehr als nur den wichtigen Schutz im Straßenverkehr. Er ist ausgestattet mit Funktionen wie:
- Telefonieren
- Musik hören
- Kommunikation mit bis zu drei anderen Fahrern über HD Kommunikation
- Navigationsansagen
- Daten vom Radcomputer erhalten über Trittfrequenz, Geschwindigkeit, Leistung oder den eigenen Puls
Weitere Funktionen anderer Hersteller sind beispielsweise Bremslicht am Helm, Nachricht an Notfallkontakt bei Sturz oder das selbstständige Ausschalten bei längerer Bewegungslosigkeit.
Fazit zur E-Bike Kommunikation via Bordcomputer, Sensorik und App
Selbst wer kein Fan ständig neuer Features am E-Bike ist, wird zugeben müssen, dass viele Funktionen der drahtlosen E-Bike-Kommunikation in Sachen Komfort und Sicherheit durchaus Sinn ergeben und nicht nur den Fahrspaß vergrößern. Und die Aussicht auf Kommunikations-Technologien, die unabhängig von Marken und Herstellern funktionieren und mehr Sicherheit für E-Bike Nutzende im Straßenverkehr mit sich bringen, klingt unserer Meinung nach besonders vielversprechend und interessant.