Ein Fahrradrahmen steht auf dem Gehweg.
Diebstahlschutz für Fahrradsattel und Co. (Bild: janvier - stock.adobe.com )

Diebstahlschutz: Fahrradsattel & Co zuverlässig sichern

Diebstahlschutz beim Fahrrad ist nicht nur für den Rahmen wichtig. Wie sichert man Komponenten wie Laufräder, Lenkkopf und Sättel effektiv? 

  • 5 Min.
  • 21/11/2018 - 13:25
  • Hanna von linexo
  • Auf einen Blick

Sie überlassen in puncto Sicherheit nichts dem Zufall? Dann werden Sie Ihr Fahrrad mit schweren Bügelschlössern oder Faltschlössern sichern, sodass der Rahmen nur mit großem Aufwand gestohlen werden kann. Doch wie sieht es mit dem Diebstahlschutz für den Fahrradsattel aus? In diesem Ratgeberartikel stellen wir Ihnen Sicherheitssysteme vor, mit denen Sie den Fahrradsattel vor Langfingern schützen. Mit diesen Schutzvorrichtungen können sie aber auch andere Bauteile Ihres Bikes auf die sichere Seite bringen. Wir verraten Ihnen außerdem, warum beim Sattel Schnellspanner als Diebstahlschutz nicht ausreichen und welches Sicherheitssystem als das zuverlässigste gilt.

Ist ein zusätzlicher Diebstahlschutz für den Fahrradsattel notwendig?

Erinnern Sie sich noch an die berühmte Folge von „King of Queens“, in der sich Doug Heffernan im New York als Radkurier versucht? Seinem Fahrrad wird der Sattel geklaut. Doug stülpt notgedrungen eine Tüte über das blanke Rohr und fährt trotzdem. Was in der Comedy witzig ist, möchte aber niemand real erleben. Ein solcher Teilediebstahl am Fahrrad kann das Ende einer Tagestour sein. Wer schiebt schon gern sein Rad kilometerweit nach Hause oder ins nächste Hotel? Der Sattel als unverzichtbare Fahrradkomponente hat aber auch noch andere Werte, die es zu schützen gilt. Die Wiederbeschaffung kostet Geld. Ein komfortableres Modell schlägt leicht mit über 100 Euro zu Buche. Zudem hat sich ihr Sattel Ihnen angepasst. Diesen Extrapunkt für Bequemlichkeit kann der Ersatz so schnell nicht bieten. Diebstahlschutz für den Fahrradsattel lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht.

Die WERTGARANTIE Fahrrad & E-Bike Studie 2024 hat zum Thema Teilediebstahl folgende Zahlen ermittelt: Bei 9,4% der von einem Schaden betroffenen Fahrradfahrenden kam es zu einem Teilediebstahl. Bei den E-Bike Nutzerinnen und Nutzern sind es 8,8 Prozent, die einem Diebstahl von Bike Komponenten zum Opfer fielen

Fahrradsattel vor Diebstahl schützen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Hersteller von Sicherheitssystemen bieten mehrere Optionen, wie Sie Ihren Fahrradsattel schützen können. Für welche Technik auch immer Sie sich entscheiden – immer ist zu berücksichtigen, dass Diebe nur dann zur Tat schreiten, wenn sie schnell und ohne großes Aufsehen vorgehen können. Das Zeitlimit liegt unter drei Minuten. Dazu müssen sie sich ungestört fühlen und genug Platz zum Hantieren haben. Steht Ihr Rad eng neben anderen Fahrrädern an einer belebten Straße, ist das Sicherheitslevel entsprechend hoch. Das Fahrrad ganz allein in einer dunklen Ecke abzustellen, erhöht hingegen die Wahrscheinlichkeit, dass der Dieb ungestört zu Werke gehen kann. Je unsicherer Ihnen der Abstellplatz vorkommt, desto sinnvoller ist ein wirksamer Diebstahlschutz für den Fahrradsattel. Als Diebstahlsicherung bieten sich folgende Systeme an:

  • Schrauben statt Schnellspanner
  • Diebstahlschutz mit unterschiedlichen Muttern von Pitlock
  • Diebstahlschutz mit unterschiedlichen Nuten von Pinhead
  • Schwerkaft-Schließsysteme(z.B. Nutfix)
  • HexLox-Spezialsicherheitssystem

Als die wohl sicherste Technologie, um den Fahrradsattel zu schützen, hat sich HexLox erwiesen. Sie ist aber auch die kostspieligste. Mit ihr dürfte ein nahezu hundertprozentiger Fahrradsattel-Dienstahlschutz erreicht werden. Auch die anderen Systeme sind mehr oder weniger sicher – immer eingedenk der Tatsache, dass Diebe unter extremem Zeitdruck stehen und nicht stundenlang montieren können.

Fahrradsattel-Diebstahlschutz: Schrauben statt Schnellspanner nutzen

Für den Sattel ist ein Schnellspanner kein Diebstahlschutz. Sicher, man kann den Sattel im Nullkommanichts neu einstellen oder eines der Laufräder entfernen – ganz ohne Werkzeug und schmutzige Finger. Schnellspanner sind praktisch, besonders wenn das Fahrrad von mehreren Personen benutzt wird und die Sattelhöhe häufig verändert werden soll. Auch wenn der Reifen unterwegs geflickt werden muss, spart ein Schnellspanner Zeit und Mühe. Leider sind solche Features auch für Diebe eine Arbeitserleichterung: Alles, was schnell demontiert werden kann, wird auch schnell gestohlen. Wenn Sie für Ihren Fahrradsattel einen Diebstahlschutz wollen, sind Sie mit Inbus-Schrauben für die Sattelstütze besser dran. Statt dem Schnellspanner können Sie Laufrad-Steckachsen befestigen, für deren Demontage Diebe immerhin Werkzeug benötigen. Innensechskant-Schrauben oder Torx-Sicherheitsschrauben erschweren Langfingern zusätzlich die Arbeit. Der Kostenaufwand für Sie ist mit wenigen Euros denkbar gering. Allerdings hat dieser Diebstahlschutz für den Fahrradsattel eine Achillesferse: Die zum Lösen der Schrauben nötigen Schlüssel können sich auch Kriminelle im Fachhandel besorgen.

Beim Schutz des Akkus kann ein E-Bike Akku Schloss eine Option sein.

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Abbildung des Pitlock PIT-Stopper Sicherheitssystems. (Bild: ©Pitlock )

Diebstahlschutz für den Sattel durch verschiedenen Muttern: Das Pitlock-System

Den Fahrradsattel sichern können Sie nicht nur mit Schrauben, sondern auch mit speziellen Muttern. Und dies so unterschiedlich wie möglich. Der Diebstahlschutz für den Sattel beruht somit auf Muttern und Bolzen für die kritischen Fahrradteile, die sich untereinander nicht ähneln. Es gibt eine solche Vielzahl an Formen, dass auch gut ausgerüstete Diebe vor Probleme gestellt werden. Die Muttern können nur mit einer exakt dazu passenden Nuss festgezogen oder gelöst werden. Zum Sichern der einzelnen Bauteile gibt es ein Set an Verbindungen, die in ihrer Form für das jeweilige Bauteil optimiert sind. Zum Fixieren der Verbindungen werden mit dem Set speziell geformte Muttern und die jeweils passende Nuss geliefert. Neben dem Sattel lassen sich auch andere Fahrradkomponenten schützen – das System ist deshalb ebenso ein bewährter Fahrradreifen-Diebstahlschutz. Pitlock bietet diesbezüglich eine sehr breite Palette an, die Lösungen für Vorder- und Hinterrad, Sattel, Sattelklemme und Sattelstütze, Felgen- und Scheibenbremse, Steuersatz, Federgabel und Scheinwerfer umfasst. Mit der Lösung PIT Stopper bietet das Unternehmen auch eine Möglichkeit, Sechskantinnenschrauben für herkömmliche Sechskantschlüssel unbenutzbar zu machen. Mit einer mitgelieferten Entriegelungsschraube können die Fahrradeigentümer die Schrauben aber wie gewohnt nutzen. Der Diebstahlschutz für den Fahrradsattel von Pitlock ist in rund 1.000 Kombinationen möglich. Um Teile nachzukaufen, benötigen Sie aus Sicherheitsgründen einen Code. Wenn Sie nur den Fahrradsattel schützen möchten, kostet Sie das mit Pitlock ca. 34 Euro.

Das Pinhead-System: Komponentenschutz durch unterschiedliche Nuten

Sie können aber auch Ihren Fahrradsattel schützen, indem Sie sich auf das Sicherheitssystem des kanadischen Herstellers Pinhead verlassen. Es funktioniert analog zum Pitlock-Sattelschutz, wobei hier statt individueller Muttern spezielle Nute für Sicherheit sorgen. Bei dieser Methode sind die Schraubköpfe mit verschiedenen Nuten versehen. Für jede Kombination von Nuten gibt es genau einen Schlüssel. Nur mit diesem lässt sich eine Verbindung festdrehen, und was noch wichtiger ist – wieder lösen. Die Schlüssel sind mit einem Zahlencode versehen. Nach Registrierung mithilfe des Zahlencodes können weitere Schlüssel und Schraubverbindungen angefordert werden. Damit ist es möglich, mehrere Fahrräder mit demselben Schlüssel zu bedienen. Pinhead bietet einen Diebstahlschutz für Laufräder, Lenkkopf, Sattel und Sattelstütze. Natürlich muss man den Schlüssel immer mitnehmen. Bei Verlust kann allerdings auf Basis des Codes ein Ersatz bestellt werden. Möchten Sie mit dem Pitlock-Nutsystem den Fahrradsattel sichern, sind Sie mit rund 30 Euro dabei.

Diebstahlschutz für Fahrradsattel & Co durch Schwerkraft-Schließsysteme

Den Fahrradsattel schützen durch physikalische Tricks? Eine clevere Idee sind Schutzsysteme, die auf Schwerkraft beruhen. Der Fahrradsattel-Diebstahlschutz wird aktiv durch die Lage bzw. Position des Fahrrads. Dabei handelt es sich um Sicherheitskonstruktionen, die sich nur bei liegenden Fahrrädern oder auf dem Hof stehenden Rädern lösen lassen. Wenn Fahrräder stehend an festen Gegenständen angekettet sind, lässt sich dieser Komponentenschutz nicht öffnen. Erst das Fahrradschloss überwinden und dann das Bike umständlich herumzuziehen, um an bestimmte Bauteile zu kommen – dafür haben die meisten Diebe wohl weder Zeit noch Nerven. Dieses System wird beispielsweise von ABUS unter dem Namen NutFix zur Sicherung von Laufrad und Sattel angeboten. Der Zefal Diebstahlschutz Lock’n’Roll lässt sich nur in der Waagerechten öffnen. Das System safering von IXOW sichert die Sattelstütze bei einem auf dem Kopf stehenden Rad, dessen Schraube am Sattel zur doppelten Sicherheit nur mit einem Inbus-Schlüssel gelöst werden kann. Hierzu gibt es auch eine codierte Variante für einen dreifachen Diebstahlschutz am Fahrradsattel. Schwerkraft-Schließsysteme kosten je nach Hersteller ca. 30 bis 35 Euro.

Fahrradteile Diebstahlschutz: Sattel & Co mit HexLox schützen

Und dann gibt es noch einen weiteren Diebstahlschutz für den Fahrradsattel, den Experten für das sicherste System auf dem Markt halten. Das HexLox Spezialsicherungssystem schützt Sättel und andere Fahrradkomponenten, weshalb es auch einen sehr guten Fahrradreifen-Diebstahlschutz bietet. Das simple Prinzip: HexLox sitzt als individueller Extra-Schlüssel auf dem Schraubenkopf und sichert ihn gegen den unbefugten Einsatz eines Inbus-Schlüssels. Dieser „Schraubenwächter" schützt alle magnetischen Metallschrauben mit einem eingeklebtem Einsatz. Wenn Sie die Schraube lösen wollen, brauchen Sie einen codierten individuellen HexLox-Schlüssel. Kein anderes Werkzeug sonst kann die Schraube herausdrehen! Das innovative System für den Fahrradsattel-Diebstahlschutz ist ausgesprochen unauffällig, sehr universell und vielseitig, was die zu schützenden Bauteile betrifft. Ein HexLox-Set kostet ca. 36 Euro. Damit ist dieser Diebstahlschutz für den Sattel das teuerste System auf dem Markt. Es ist aber auch das sicherste – nicht zuletzt in Relation zum Preis und Aufwand einer Fahrradsattel-Neuanschaffung.

Fahrradsattel-Diebstahlschutz: Das Wichtigste auf einen Blick

Ist der Extra-Diebstahlschutz für Fahrradsattel notwendig?

Der Sattel Ihres Fahrrads zählt zu den unverzichtbaren Bauteilen, ohne die längere (Rück-)Fahrten schwer möglich sind. Und er ist ein Kostenfaktor, weshalb es Diebe auf diese Fahrradkomponente abgesehen habe. Deshalb sollten Sie den Diebstahlschutz für den Fahrradsattel nicht auf die leichte Schulter nehmen ebenso wenig wie den Fahrrad-Diebstahlschutz im Allgemeinen.

Welche Möglichkeiten gibt es, den Fahrradsattel vor Diebstahl zu schützen?

Im Handel sind mehrere mechanisch funktionierende Systeme, mit denen Sie Ihren Fahrradsattel schützen können. Sie setzen zumeist bei den Schrauben oder Muttern der Sattelbefestigung an und arretieren diese, sodass Diebe keine Chance haben.

Welcher Schutz ist am effektivsten?

Für den Sattel ist der Schnellspanner kein Diebstahlschutz. Die in unserem Beitrag vorgestellten Sicherheitssysteme sind insofern alle effizient, als dass sie auch gut mit Werkzeugen ausgestattete Diebe vor große Zeitprobleme stellen. Als besonders sicher gilt das HexLox-System.

Hier gibt es Infos zum Schutz gegen Fahrraddiebstahl.